Der frühere Rädelsführer einen braunen Schlägertruppe wollte auch eine „ganz seltene Hakenkreuzfahne“ verkaufen.
OÖ. Der Ex-Boss des rechtsextremen Netzwerks „Objekt 21“ (das auch als Schutztruppe für einen Rotlicht-Boss umging) stand am Montag in Ried neuerlich wegen Wiederbetätigung und Vergehen gegen das Waffengesetz vor Gericht: Mitangeklagt war die Schwester des 38-Jährigen, die ihrem in Haft sitzenden Bruder geholfen haben soll, den Verkauf einer Maschinenpistole samt Munition sowie von Nazi-Devotionalien einzufädeln. Begonnen hat der Deal, als der wegen seiner Nazi-Umtriebe verurteilte Oberösterreicher einen Mithäftling fragte, ob er jemanden kenne, der um 3.000 Euro eine MP kaufen wolle – die Schwester schickte ein WhatsApp-Video der Waffe ins Gefängnis.
Auch »heilige Fahne« Fahnder angeboten
Der angesprochene Insasse indes meldete den angekurbelten Waffendeal der Staatsanwaltschaft. Daraufhin trat als Abnehmer ein verdeckter Ermittler auf. Damals erfolgte aber kein Zugriff.
Hakenkreuzfahne. Erst als der Hauptangeklagte auf seinen Mithäftling zuging und fragte, ob er auch jemanden kenne, der um 20.000 Euro Nazi-Devotionalien kaufen wolle – darunter eine Hakenkreuzfahne, die bei einer Rede Adolf Hitlers 1934 in Kassel gehangen sei – „ein Heiligtum“ in einschlägigen Kreisen – kam es zur Hausdurchsuchung bei dem Angeklagten, der bis heute den Holocaust leugnet. Urteil nach Redaktionsschluss.