Öffi-Streit

Neuer Zündstoff bei Regio-Liner

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Expertenkonsortium übermittelte ersten von drei Zwischenberichten nur der ÖVP, SPÖ liegt Papier nicht vor. Erich Haider tobt.

Es ist wie Öl ins Feuer zu gießen:
Das Expertenkonsortium aus fünf Verkehrplanungs-Instituten und Ingenieurbüros aus Wien, Linz und Zürich hat den ersten Zwischenbericht des Gesamtverkehrskonzepts offenbar nur dem Straßenbaureferenten Franz Hiesl (ÖVP) und nicht dem zuständigen Verkehrsreferenten Erich Haider (SPÖ) übermittelt. Neuer Zündstoff im Streit um den Regio-Liner, auch wenn es sich nur um den ersten von insgesamt drei Teilberichten handelt.

„Dieser Bericht wurde zum Thema Fahrzeuge erstellt, es folgen noch Teilberichte zu den Bereichen Infrastruktur und Auswirkungen für die Fahrgäste“, erklärt Franz Hiesl. In dem kürzlich fertig gestellten ersten Bericht wurden die verschiedenen Varianten „anhand der erforderlichen Fahrzeuge technologisch, kosten- und risikoseitig“ bewertet, heißt es auch in dem Bericht, der ÖSTERREICH vorliegt. Hiesl: „Aber das Ergebnis war für diesen Bereich sehr eindeutig, das ist schon ein starker Indikator für das Endergebnis.“

Nachteile
Besonders brisant, weil die City-S-Bahn mit Weiterführung der Linzer Lokalbahn als StadtRegionalBahn „am besten bewertet“ wird. Der Regio-Liner, das Lieblingsprojekt der SPÖ, sei „mit einer Reihe von Nachteilen behaftet, die sowohl die Kosten wie auch die Risiken aus Sicht der öffentlichen Hand anwachsen lassen“. Als Gründe werden u. a. angeführt: Das Fahrzeug ist eine Sonderkonstruktion in Kleinserie, deswegen würden höhere Kosten bei Anschaffung und Instandhaltung von Fahrzeugen und Ersatzteilen entstehen. Güterverkehr wäre nur mit schmalspurigen Rollböcken möglich.

Fronten
Im Büro des Verkehrsreferenten Erich Haider ist dieses Papier nie eingelangt. „Wir haben es nicht, obwohl wir zuständig sind.“ Erich Haider tobt, schon allein deswegen weil die Studie ohne seine Unterschrift in Auftrag gegeben wurde. Die Fronten in diesem Öffi-Streit sind verhärtet. Grünen-Chef Rudi Anschober hofft, dass sich bis 21. Juni die Gemüter wieder beruhigt haben: „Da liegt das Endergebnis des Gutachtens vor und dann wird sich zeigen, wer ein ehrliches Herz für den öffentlichen Verkehr hat.“ Er drängt darauf, dass noch vor der Landtagswahl die Detailplanungen für das beste Projekt in Auftrag gegeben werden.

Auch FPÖ-Klubobmann Günther Steinkellner hat von dem Gezänk genug: „Die Arbeiten für die Pendler sind auf einem toten Gleis zum Stehen gekommen.“

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