Ein Mazedonier wollte den Tod des Bruders durch Mord rächen. Er bot 20.000 Euro.
Eine Massenschlägerei vor einer Shisha-Bar in Regau bei Vöcklabruck zwischen verfeindeten Familien war im Februar vor zwei Jahren komplett aus dem Ruder gelaufen. Die blutige Bilanz: ein Toter und zwei Schwerverletzte. Wer für die tödlichen Messerstiche gegen einen 20-Jährigen während der Tumulte verantwortlich war, konnte auch ein aufwendig geführter Prozess letztlich nicht klären.
Wegen absichtlich schwerer Körperverletzung wurden in Wels neun Angeklagte im Alter zwischen 18 und 32 Jahren zu bedingten Haftstrafen von acht Monaten verurteilt. Der mutmaßliche Haupttäter, ein 29-Jähriger, fasste zweieinhalb Jahre aus.
Blutrache
Doch damit war die Familienfehde längst nicht ausgestanden, wie spätere Ermittlungen zeigten. Der Bruder des getöteten 20-Jährigen schwor Blutrache, wollte sich aber offenbar selbst nicht die Hände schmutzig machen.
Anklage
Laut nun vorliegender Anklage soll er zunächst einem flüchtigen Bekannten 10.000 Euro in einem Lokal in Attnang-Puchheim angeboten haben, wenn dieser den 29-Jährigen „krankenhausreif“ schlage und ihn zu einem umfassenden Geständnis bringen würde.
Später erhöhte er die Summe auf 20.000 Euro. Seine Forderung: Den mutmaßlichen Killer seines Bruders an einen geheimen Ort zu locken und ihn dort umzubringen. Oder dies der Familie des Todesopfers zu überlassen.
Opfer gewarnt und Polizei informiert
Der Angeworbene ließ sich auf den Handel nicht ein, warnte das Opfer und ging zur Polizei. Wegen Anstiftung zum Mord muss sich der 29-Jährige Anfang Februar vor Gericht verantworten. Es gilt die Unschuldsvermutung.