Polizei: "Es war ziemlich knapp" - 29-jähriger Rumäne in Haft.
Drei Kleinkinder sind in Oberösterreich Freitagfrüh aus einem Schlepper-Lkw vor dem Verdursten gerettet worden. Die Polizei hatte das Fahrzeug mit insgesamt 26 Flüchtlingen in St. Peter am Hart (Bez. Braunau) entdeckt. Die Kinder im Alter von fünf und sechs Jahren waren in Lebensgefahr. "Es war schon ziemlich knapp", sagte Polizeisprecher David Furtner der APA. Der Schlepper wurde festgenommen.
Kurz vor vier Uhr früh wurde eine Streife der Polizei Braunau auf der B148 auf das Fahrzeug aufmerksam. Der 29-jährige Schlepper aus Rumänien hatte zunächst noch versucht, der Anhaltung zu entkommen. Er drückte aufs Gas, als er das Blaulicht des Streifenwagens sah und raste davon. Doch die Beamten konnten das Fahrzeug nach einer kurzen Verfolgungsjagd stoppen.
Die 26 Flüchtlinge aus Syrien, Afghanistan und Bangladesch kauerten auf engstem Raum im Laderaum des Lkw zusammen. Die Kinder, zwei fünfjährige Mädchen und ein sechsjähriger Bub, waren in dem stickigen Wagen schon in sehr schlechtem Gesundheitszustand. Durch den Wasserverlust waren sie benommen und stark dehydriert. "Sehr lange hätten sie diese Tortur laut Medizinern nicht mehr ausgehalten", sagte Furtner. Die Polizisten riefen den Notarzt. Dieser brachte die Kinder samt Eltern ins Krankenhaus Braunau, wo sie wegen starker Dehydration stationär aufgenommen wurden. Am Samstag waren die drei Kleinkinder weiterhin im Spital. "Ihr Zustand ist stabil", sagte der Polizeisprecher.
Der 29-jährige Rumäne wurde verhaftet. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Ried ordnete diese die Einlieferung des Schleppers in die Justizanstalt Ried an. Die Flüchtlinge stellten keinen Asylantrag. Sie gaben in einer Erstbefragung an, dass sie nach Deutschland wollten.