Nach dem Tod eines Missionars in Südafrika wurde nun bekannt, unter welchen furchtbaren Umständen der Gottesmann aus OÖ sterben musste.
Am Vorabend der schrecklichen Tat verließ Pater Ernst Plöchl seine Mitbrüder der Missionsstation Mariazell in der Provinz Eastern Cape, um sich für die Predigt am Sonntagmorgen vorzubereiten. Als der aus Neumarkt in Oberösterreich stammende Geistliche nicht zur Messe erschien, machte sich die Putzfrau auf de Suche nach dem 79-Jährigen.
Schrei im Bad
Verdächtig erschien es der Frau schon, dass die
Schlüssel von Pater Ernst auf dem Verandaboden lagen – zumal die Tür zu
seinen Räumlichkeiten unverschlossen war. Als die Frau ins Badezimmer
gelangte, erschrak sie mit einem gellenden Schrei vor dem furchtbaren
Anblick: Der betagte Österreicher war an den Beinen gefesselt, seine Arme
waren mit einem Strick an die Handtuchhalterung gebunden, um seinen Hals war
eine Schlinge gezogen und im Mund steckte ein Stück Stoff, mit dem der
Gottesmann normalerweise den Kopierer im Büro abdeckte.
Safe leer
Nachdem die Polizei vor Ort war, konnte – wie jetzt
bekannt wurde – auch bald das vermutliche Motiv für die brutale Tat
rekonstruiert werden. Es war Raubmord. Denn: Pater Ernst war am Samstag zur
Bank gegangen, um die Löhne für die Arbeiter der Missionsstation abzuheben,
die er am nächsten Tag auszahlen wollte. Die meisten Wertgegenstände wie ein
Laptop oder sein Scheckbuch lagen unberührt im Zimmer, doch der Safe war
leer – und da er nicht aufgebrochen war, müssen die Räuber Pater Ernst dazu
gezwungen haben, ihnen die Kombination zu verraten. Trotzdem töteten sie den
Geistlichen. Pater Ernst wird am Freitag in der Missionsstation, wo er 40
Jahre gewirkt hatte, beerdigt.