Der Absolventenverein der Linzer Uni verwendete in einer Broschüre des Burschenbundballs eine Textzeile aus dem "Treuelied der SS".
Jetzt droht dem Alumniclub Kepler Society eine Anzeige wegen Wiederbetätigung. Unter einem Foto von drei Männern, das in besagter Broschüre zu finden ist, steht der Spruch: "So bleiben wir doch treu."
Diese Zeile stammt aus dem Volks- und Studentenlied von Max von Schenkendorf, das im Liederbuch der SS zu finden ist. Bild und Spruch in der Broschüre zum Bauernbundball sollen den Alumniclub der Johannes Kepler Universität (JKU) bewerben.
Der Geschäftsführer der Kulturplattform Oberösterreich (KUPF), Thomas Diesenreiter, sieht in der Verwendung dieser Textzeile "ein bewusstes Anbiedern an die rechtsextreme Zielgruppe". Er erstattete bei der Oberstaatsanwaltschaft Linz Anzeige wegen Wiederbetätigung gegen die Kepler Society, aber auch gegen dessen Vorstandsvorsitzenden und dessen Geschäftsführer.
JKU-Rektor Meinhard Lukas distanziert sich
Mittlerweile meldete sich auch der Rektor der JKU, Meinhard Lukas, zu Wort: "Unsere Universität steht seit ihrer Gründung für Offenheit und Pluralität. Eine antifaschistische Gesinnung ist Teil der DNA der JKU. Eine solche unmissverständliche Haltung erwarten wir auch von den Repräsentanten jener Organisationen, die so wie die Kepler Society der JKU nahestehen." Gleichzeitig ersuchte er den Vorstandsvorsitzenden der Kepler Society, einen kommissarischen Geschäftsführer einzusetzen und den Neujahrsempfang abzusagen.