Mit viel krimineller Energie zockten offenbar eine Anwältin, ein Notar und ein Psychiater eine demente Frau in Pasching (OÖ) ab.
Kraftig bedient dürften sich eine Rechtsanwältin, ein Notar und ein Psychiater bei einer dementen Frau haben .2022 haben die drei offenbar dabei kooperiert, dem Opfer die Unterschriften unter einen Übergabsvertrag, zwei Schenkungsverträge auf den Todesfall und eine Vorsorgevollmacht abzuluchsen.
Unterschriften ergaunert
Die Betroffene wurde dabei angeblich über Inhalt und Tragweite der schriftlichen Willenserklärungen getäuscht.Denn nach den Unterschriften hatte sie ihren Hof mit Liegenschaften in Pasching an ihren Neffen übertragen. Allerdings lag sie mit dem schon seit sieben Jahren im Rechtsstreit, weil sie ihm kein Grundstück hinterlassen wollte. Die Verträge wurden von der Rechtsanwältin errichtet und vom Notar beurkundet, obwohl die Demenzerkrankung bereits offenkundig gewesen sein soll.
Gefälligkeitsgutachten
Darüber hinaus legte die Rechtsanwältin auch noch offensichtliche Gefälligkeitsgutachten eines Psychiaters vor, damit die Geschäftsunfähigkeit des Opfers nicht von einem gerichtlichen Sachverständigen begutachtet würde.
Damit aber nicht genug: Sieben Monate später soll die Juristin erneut ein Privatgutachten desselben Psychiaters vorgelegt haben, das zwar die Geschäftsfähigkeit in Abrede stellte aber beweisen sollte, dass aufgrund einer Vorsorgevollmacht, nun ohnehin die Rechtsanwältin schalten und walten könne.
Weiterer Fall anhängig
Die Staatsanwalltschaft ermittelt nun gegen die drei mutmaßlichen Vorteilsnehmer und durchsuchte ihre Büros. Der sachverständige Psychiater wurde festgenommen. Die Anwältin und der Notar dürften die Masche schon einmal abgezogen haben: Ein ähnlich gelagerter Fall mit einem Immobilienkauf am Traunsee ist ebenfalls beim Landesgericht Wels anhängig.