In Bad Goisern

VGT ertappt Singvogelfänger auf frischer Tat: Vögel flatterten wie wild in zu kleinen Käfigen

Bekannter Tierschützer Martin Balluch: „Der Singvogelfang kann nur deshalb weiterhin stattfinden, weil die große Mehrheit der Menschen in Österreich nichts davon weiß."

Bad Goisern. Der Vogelfang geschieht im Morgengrauen abseits der Öffentlichkeit an versteckten Plätzen in den Bergen des OÖ Salzkammerguts. Um die Bevölkerung über die wahren Vorgänge beim Singvogelfang zu informieren, haben Aktivisten des VGT am 15. Oktober vier Vogelfänger an vier verschiedenen Fangplätzen bei Bad Goisern (Bez. Gmunden) überrascht und  Foto- und Filmaufnahmen gemacht:  

Obwohl die OÖ Artenschutzverordnung in § 11 nur 2 Lockvögel pro Art erlaubt – beim Fichtenkreuzschnabel 4 – hatten die Vogelfänger mehr Lockvögel in winzigen Käfigen an die Bäume gehängt. Ein gefangener Gimpel wurde in einem kleinen Sackerl an einen Baumstumpf gehängt. Einmal fiel ein Käfig mit einem lebenden Lockvogel darin vom Baum, stürzte bis auf den Boden und rollte durch den Wald einen Abhang hinunter.  Die Fangplätze sind so groß, dass sie nicht überblickt werden können. So geriet mehrmals ein Vogel in eine Falle, ohne dass der Vogelfänger dies bemerkte.  

Gimpel im Sack
© VGT

Zwei der vom VGT überraschten Vogelfänger riefen gleich die Polizei. Da aber das Dokumentieren des Vogelfangs auf öffentlichem Grund selbstredend erlaubt ist, konnte die Polizei nicht gegen den VGT einschreiten.  VGT-Obperson Martin Balluch: „Der Singvogelfang kann nur deshalb weiterhin stattfinden, weil die große Mehrheit der Menschen in Österreich nichts davon weiß."  

Der VGT hat eine Petition gegen diese grausame Tradition ins Leben gerufen, die bereits von 2.700 Personen unterzeichnet wurde.

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