Beifahrer (21) gestorben

Vor Unfall: Polizei wurde vor Todes-Fahrer gewarnt

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Todes-Lenker ohne Führerschein, betrunken (1,42 Promille) und Wagen nicht zugelassen - drei Verletzte in Spitäler.

Taufkirchen an der Pram. Ein 21-jähriger Schärdinger ist bei einem Verkehrsunfall Sonntagfrüh in Taufkirchen an der Pram (Bezirk Schärding) getötet worden. Der Mann fuhr im Auto eines 20-Jährigen mit. Dieser verlor die Herrschaft über seinen Wagen, prallte seitlich gegen einen Baum und rammte ein Buswartehäuschen. Der 21-Jährige, der hinten links im Wagen mitfuhr, starb noch an der Unfallstelle, berichtete die Polizei.

"Hätte nicht passieren dürfen"

Nun meldete sich ein Mann, der anonym bleiben will, bei der "BezirksRundschau" und erhebt schwere Vorwürfe gegen die Polizei. "Dass dabei ein Unschuldiger stirbt, hätte nicht passieren dürfen", sagt er aus dem Bezirk Schärding.

Eine Woche vor dem Unfall habe er die Polizei laut eigenen Angaben auf den Unfalllenker aufmerksam gemacht, so "BezirksRundschau". "Doch leider ist nichts passiert", sagt der Mann. Wie er sagt, habe es aus dem privaten Umfeld des Unfalllenkers immer wieder Versuche gegeben, auf diesen einzuwirken. "Es wurde ihm gesagt, dass er endlich den Führerschein machen und nicht immer schwarzfahren soll." Doch vergebens, wie der tragische Unfall nun zeigt.

 

"Hatten keine rechtliche Handhabe"

Schärdings Bezirkspolizeikommandant Matthias Osterkorn zeigt sich ebenfalls betroffen. Er sagt zur "BezirksRundschau": "Es sind zwar Hinweise eingegangen, die auch an alle Kollegen weitergegeben wurden, aber wir hatten keine rechtliche Handhabe, dagegen vorzugehen. Solange das Fahrzeug nicht bewegt wird, wir den Täter nicht auf frischer Tat ertappen, sind uns die Hände gebunden. Wir sind natürlich für jeden Hinweis dankbar, aber wir können nicht einfach jemanden auf Verdacht hin sanktionieren. Leider ist es auch personell nicht möglich, Beamte für solche Fälle abzustellen. So tragisch es ist, solche Dinge lassen sich leider nie restlos verhindern – obwohl wir das gerne würden."

 

Für 21-jährigen Beifahrer kam jede Hilfe zu spät

Der Pkw wurde wieder auf die Straße zurückgeschleudert und landete am Dach. Der 21-Jährige musste von der Feuerwehr aus dem Wrack geschnitten werden, dennoch kam trotz Großaufgebot der Rettungskräfte jede Hilfe zu spät. Laut Information der Polizei gegenüber der APA hat die Staatsanwaltschaft eine Obduktion der Leiche angeordnet.

Wie sich herausstellte, hatte sich der Unfalllenker aus Schärding mit 1,4 Promille ans Steuer gesetzt. Er besaß weder einen Führerschein noch war der Wagen zugelassen. Eine 17-jährige Beifahrerin aus Taufkirchen, der Alkofahrer selbst und noch ein weiterer 23-jähriger Fahrgast wurden bei dem Crash verletzt und in die Krankenhäuser nach Schärding und Ried eingeliefert. Das gerammte Buswartehäuschen drohte nach dem Crash einzustürzen und wurde von der Feuerwehr abgesichert.

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