Im Bezirk Linz-Land ist eine zehnköpfige radikal-islamistische Gruppe zerschlagen worden, wie die Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) berichtet.
Neun junge Männer und eine Frau im Alter von 15 bis 23 Jahren sollen sich demnach für die Terrororganisationen "Islamischer Staat" (IS) und "Emirat Kaukasus" engagiert haben. Ein 18-Jähriger ist in U-Haft.
Die Verdächtigen stammen aus Österreich, der Türkei, dem Irak, der Russischen Föderation und Kroatien beziehungsweise sind staatenlos. Sie leben im Bezirk Linz-Land, ein Teil von ihnen ist vorbestraft. Sie sollen für die Terrorgruppen geworben und geplant haben, einen einschlägigen Gebetsraum einzurichten, den eine IS-Flagge zieren sollte. Bei Hausdurchsuchungen Anfang Juli wurden dutzende Handys, Laptops, PCs, weitere Datenträger sowie Propagandamaterial sichergestellt.
Komplize bereits zu Haft verurteilt
Darüber hinaus wird der Gruppe zur Last gelegt, einen - mittlerweile nicht rechtskräftig zu zwei Jahren teilbedingter Haft verurteilten - 19-Jährigen, der in St. Pölten IS-Graffiti aufgesprüht und weitere Sachbeschädigungen begangen hat, zu seinen Taten angestiftet zu haben. Gegen die Verdächtigen wird wegen des Verdachts der kriminellen und terroristischen Vereinigung ermittelt.
Der 19-Jährige wurde wegen Sachbeschädigung und Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung angeklagt und im August 2023 zu zwei Jahren Freiheitsstrafe, davon acht Monate unbedingt, verurteilt. Er wird im Rahmen eines Deradikalisierungsprogramms begleitet. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Verfassungsschutz konsequent
Innenminister Karner.
Innenminister Gerhard Karner stellt klar: „Der Verfassungsschutz geht umfassend und konsequent gegen jede Form von Extremismus vor, ohne Unterschied ob politisch oder religiös motiviert. Die Ermittler haben in diesem Fall einmal mehr ihr Engagement und ihr Können unter Beweis gestellt."