Eine junge Oberösterreicherin wurde für einen Autofahrer zum Schutzengel.
Nach einem langen Arbeitstag freute sich Tamara Grabner aus Eferding nur noch auf zu Hause. Der 15-jährige Einzelhandel-Lehrling saß in der Linzer Lokalbahn und sah aus dem Fenster auf die vorbeiziehende Landschaft, die bereits im Dunkeln lag. Plötzlich schreckte sie auf, wie Tamara Grabner im ÖSTERREICH-Gespräch erzählt: „Ich hörte Reifen quietschen und sah, wie das Auto, das entgegenkam, immer schneller wurde und ins Maisfeld schleuderte.“ Diese Beobachtung rettete dem 23-jährigen Unfallfahrer, Michael L. aus Kirchberg-Thening, vermutlich das Leben.
Auto hob ab
Denn sein blaues Auto war gegen 20.15 Uhr bei
Alkoven, nachdem es aufs Straßenbankett geraten war, quer über die Fahrbahn
der B129 geschleudert und hob regelrecht ab. Der Pkw flog über eine vier
Meter hohe Böschung und überschlug sich in einem bereits abgeernteten
Maisfeld mehrmals. Michael L. wurde aus dem Fahrzeug geschleudert und blieb
rund 20 Meter neben dem Auto schwer verletzt liegen. „Wer weiß, wann der
Unfall bemerkt worden wäre, die Unfallstelle ist in der Dunkelheit von der
Straße aus kaum zu sehen gewesen“, berichtet Einsatzleiter und Kommandant
der Feuerwehr Alkoven, Markus Wieshofer.
Hilfe per Handy
Zeugin Tamara sorgte sich zuerst um ihre Freunde,
die hier auch häufig fahren: „Ich habe gleich durchgerufen, um zu wissen,
dass nichts passiert ist.“ Als der Zug kurz später in Eferding ankam,
meldete die 15-Jährige den Unfall dem Schaffner, der die Polizei alarmierte.
Dann fuhr sie zusammen mit ihrer Mutter noch zur Unfallstelle. Tamara
Grabner: „Das hat mir einfach keine Ruhe gelassen. Ich hoffe, der Lenker ist
nicht zu schwer verletzt.“