Österreich

2010 deutlich weniger Scheidungen

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Zuletzt war die Scheidungsrate im Jahr 1998 so niedrig.

Im Jahr 2010 wurden in Österreich 17.442 Ehen rechtskräftig geschieden, um 1.364 oder 7,3 Prozent weniger als im Vorjahr und damit etwa gleich viele wie zuletzt vor zwölf Jahren (1998: 17.884). Das gab die Statistik Austria am Donnerstag bekannt. Die Gesamtscheidungsrate, also die Wahrscheinlichkeit, mit der jetzt geschlossene Ehen bei unverändertem Scheidungsverhalten durch eine Scheidung enden werden, war 2010 mit 43 Prozent so niedrig wie zuletzt im Jahr 2000.

Scheidungsrate sinkt zum dritten Mal in Folge
Nach dem historischen Höchstwert von 2007 - 49,5 Prozent - sank die Gesamtscheidungsrate damit zum dritten Mal in Folge, hieß es in einer Mitteilung der Statistik. Dieser Rückgang beruht dabei praktisch ausschließlich aus den deutlich gesunkenen Scheidungswahrscheinlichkeiten bei Ehen mit einer Dauer von ein bis unter fünf Jahren.

Die mittlere Dauer der 2010 geschiedenen Ehen war mit 10,5 Jahren um rund vier Monate länger als im Jahr davor. Innerhalb des ersten Ehejahres wurden 1,6 Prozent geschieden, weitere 4,6 Prozent im Lauf des zweiten Jahres. Insgesamt erfolgte fast die Hälfte aller Scheidungen in den ersten zehn Ehejahren (48,2 Prozent), weitere 39,7 Prozent nach zehn bis unter 25 Jahren. Etwa jedes achte Paar trat erst nach der Silberhochzeit den Gang zum Scheidungsrichter an, darunter 18 Paare nach der Goldenen Hochzeit.

Fast 9 von 10 Scheidungen erfolgen einvernehmlich
Das durchschnittliche Alter der Männer bei der Scheidung betrug 43,4 Jahre, jenes der Frauen 40,8 Jahre. Es lag damit je rund fünf Monate höher als im Jahr davor. Das mittlere Alter bei der Eheschließung lag bei den im Jahr 2010 geschiedenen Männern bei 28,8, jenes der Frauen bei 26,1 Jahren. Die Scheidungen erfolgten zu 87 Prozent in beiderseitigem Einvernehmen. Insgesamt 19.574 Kinder, davon 13.657 minderjährig, waren von der Scheidung ihrer Eltern betroffen.

Die Gesamtscheidungsrate war im Bundesländervergleich in Wien mit 49,4 Prozent am höchsten und in Oberösterreich mit 36,7 Prozent am niedrigsten. In Vorarlberg (47,2 Prozent) und in Niederösterreich (46,6 Prozent) lag diese Rate über dem Österreichwert (43,0 Prozent). Deutlich unter dem Bundesdurchschnitt war die Rate neben Oberösterreich (36,7 Prozent) auch in Tirol (37,8 Prozent). In allen anderen Bundesländern lag diese ebenfalls unter dem Durchschnitt. Die Rangfolge lautet dabei: Burgenland (41,8 Prozent), Steiermark (39,9 Prozent), Kärnten (39,3 Prozent) und Salzburg (38,8 Prozent).
 

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