Attentate von Paris

Österreich sucht zwei Verdächtige

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Die Mtifahrer von Salah Abdeslam sind schwer bewaffnet auf der Flucht.

Die Österreich-Connection mutmaßlicher Paris-Attentäter wird konkreter: Seit Freitag fahndet die belgische, französische und österreichische Polizei nach zwei neuen Verdächtigen.

Ihre gefälschten belgischen Ausweise lauten auf die Namen Samir Bouzid und Soufiane Kayal. Sie sollen auf der Flucht, bewaffnet und gefährlich sein. Mit Kayals Ausweis wurden ein Fluchtauto und ein Haus in Auvelais (Belgien) gemietet, wo laut Polizei die Bomben für das Attentat gebaut worden sind. Bouzids Ausweis wurde vier Tage nach den Anschlägen für eine Geldüberweisung bei Western Union nahe Brüssel von 817 Dollar an Hasna Ait Boulahcen, die später getötete „Terror-Cousine“ des mutmaßlichen Drahtziehers Abdelhamid Abaaoud, genutzt.

Kontrolle in Aistersheim: Kein Grund für Festnahme
Zusammen mit dem Haupt-Terrorverdächtigen Salah Abdeslam sollen Bouzid und Kayal im September auch in Österreich und Ungarn unterwegs gewesen sein.

Am 13. September kontrollierte die Polizei die drei in ihrem Mercedes auf der Raststation Aistersheim in Oberösterreich. Es kam zu keiner Festnahme, weil laut Innenministerium keine Hinweise gegen die drei wegen einer Straftat in Österreich oder terroristischer Verbindungen vorgelegen sind.

Lediglich Salah Abdeslam war durch Belgien im Schengener Informationssystem SIS registriert, weshalb Österreichs Behörden seinen Aufenthalt meldete. Er gab an, eine Woche Urlaub in Österreich machen zu wollen.

Vermutet wird, dass er am Budapester Keleti-Bahnhof Flüchtlinge für den Terrorakt in Paris rekrutiert hat.

Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren: „Wir versuchen, ihre Route zu rekonstruieren“, sagt Karl-Heinz Grundböck vom Innenministerium. (prj)

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