Neue Chat-Protokolle

ÖVP-Chats: Diesmal geht's um Mitterlehner

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Neue Chat-Protokolle zeigen, wie eng das Verhältnis zwischen Kurz und Thomas Schmid tatsächlich war.

Chats. So veröffentlichten die Salzburger Nachrichten weitere Teile des Ermittlungsaktes. Sie dokumentieren die über Jahre dauernde Freundschaft zwischen Thomas Schmid, Ex-Generalsekretär im ­Finanzministerium, und Kanzler Kurz.

Vertraut. Mehrmals diskutierten die beiden auch über Reinhold Mitterlehner, Ex-ÖVP-Parteichef, Kurz-Vorgänger. Als etwa Mitterlehner 2019 sein Buch Haltung veröffentlichte, tauschten sich Schmid und Kurz intensiv aus.

"Diese alten Deppen sind so unerträglich!" 

Schmid: „Diese alten Deppen sind so unerträglich! Keiner musste sich jemals einer Bundeswahl stellen und den Schwachsinn der Vorgänger erklären! Du hast das alles ­erfolgreich geschafft und wir durften dabei mitarbeiten. Mitterlehner ist ein Linksdilettant und ein riesen oasch!! Ich hasse ihn Bussi Thomas“.

„Aufhetzen“. Kurz, der damals Chef der türkis-blauen Koalition war, antwortete: „Danke Thomas Super war dass Spindi heute ausgerückt ist. Das stört den Arsch sicher am meisten...“

"Mitterlehner versteht meine Sorgen nicht"

Intim. Schon Jahre zuvor tauschte sich Kurz mit Schmid über Mitterlehner aus, so auch 2016. Mitterlehner war damals Vizekanzler: „Hatte heute ein recht heftiges Telefonat mit HVK. Er versteht meine Sorgen nicht, rennt eh alles gut und die Umfragen beeindrucken ihn nicht“, so Kurz am 12. Juli 2016 an Schmid.

Aber auch über Verhandlungen über die Bankenabgabe oder Nachmittagsbetreuung wurde diskutiert. Schmid an Kurz: „Wir müssen bei Banken aufpassen. Die wollen das am Montag weiter besprechen und entscheiden- HBK und HVK und Mahrer und Co! Ziel- 1,2 Mrd für Nachmittagsbetreuung mit Rechtsanspruch und Vereinbarungen Bund Gemeinden ohne Länder! Mega Sprengstoff!“

Kurz antwortet: „Gar nicht gut!!! Wie kannst Du das aufhalten?“

Schmid: „Ich terrorisiere gerade Mahrer und K. und mache denen das klar. Ich sitze da nicht drinnen. Leider“

Kurz: „Bitte. Kann ich ein Bundesland aufhetzen?“

Schmid: „Das sollten wir – wir schicken deinen Leuten heute auch noch die Infos.“

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