Aufregung um Wasser-Austritt

Panne: Schlamm-Brühe fließt aus Semmering-Tunnel

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ÖBB: Trübungen im Göstritzbach 'unbedenklich'.

Wien/Gloggnitz. Auf der Baustelle Göstritz in der Gemeinde Schottwien (Bezirk Neunkirchen) beim Semmering-Basistunnel tritt Wasser aus. Damit verbundene Trübungen im Göstritzbach sind laut ÖBB "unbedenklich und mit einer Situation nach einem starken Regen vergleichbar". In Gloggnitz ist man mit dem Informationsfluss seitens der Bundesbahnen "in keinster Art und Weise zufrieden".

Laut einer auf der Website der Stadt veröffentlichten Mitteilung der ÖBB tritt beim Tunnelvortrieb etwa 250 Meter unter der Erde Wasser aus dem Tunnelboden. Es handle sich mit 60 Liter pro Sekunde um eine Wassermenge, die "grundsätzlich zu bewältigen" sei, "da für diesen Abschnitt bis zu 300 Liter pro Sekunde prognostiziert waren". Das Wasser, das auch Sand aus dem Gebirge löse, werde "in die Gewässerschutzanlage auf der Baustelle gepumpt, aufbereitet und dann in den Göstritzbach eingeleitet". Durch den ausgelösten Sand könne es zu Trübungen kommen.

Injektionen gegen Wasseraustritt gesetzt

"Um den Wasseraustritt zu beherrschen, werden verstärkt sogenannte Injektionen gesetzt", so die ÖBB weiter. Sie würden das Gestein festigen. Die Injektionen könnten im Göstritzbach eine Schaumbildung auslösen.

Bürgermeisterin Irene Gölles (Wir für Gloggnitz) berichtete auf der Website der Stadt davon, dass Anzeige bei der Polizei erstattet worden sei und Wasserproben für eine Analyse entnommen worden seien. Ergebnisse lägen noch nicht vor. Fest stehe, dass durch die Trübung "das Gloggnitzer Trinkwasser in keinster Art und Weise beeinträchtigt ist".

Pernkopf (ÖVP) sieht ÖBB gefordert

Niederösterreichs LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) sieht im Zusammenhang mit dem Wasseraustritt beim Semmering-Basistunnel die ÖBB "gefordert, schnellstmöglich für Klarheit zu sorgen und die Verunreinigung der Gewässer zu stoppen". Die Bezirkshauptmannschaft Neunkirchen verwies auf intensive Untersuchungen, die eingeleitet seien.
 
Laut den bisherigen Informationen handelt es sich um sehr feinen Sand, teilte die Verwaltungsbehörde mit. Die Verantwortlichen der ÖBB seien bereits aufgefordert worden, technische Lösungen zu finden und die Ableitung von getrübtem Wasser möglichst rasch zu beenden.
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