Feuerwehrmann betätigte sich als Fassadenkletterer und sicherte das Kind ab.
Innsbruck. „Gott sei Dank hat sich alles in Wohlgefallen aufgelöst“, atmet der Kommandant der Polizeiinspektion Saggen, Johann Zimmermann, im ÖSTERREICH-Gespräch auf. Am Mittwochabend gegen 21 Uhr hatte die gelernte Kindergärtnerin Herta Schapler-Geiger vom Innrain aus die Polizei gerufen: „Da spielt ein Kind am offenen Fenster und schmeißt Spielsachen runter.“
Fassadenkletterer
Die Beamten waren rasch vor Ort, erkannten den
Ernst der Lage und holten die Feuerwehr zur Unterstützung. Während ein
Florianijünger ein Baugerüst hochkletterte, um das kleine Mädchen vor dem
Absturz zu bewahren, versuchten die Polizisten in die Wohnung zu gelangen.
Nach mehrmaligem Klopfen öffnete die verschlafene Mutter (27) des
dreijährigen Mädchens. „Sie war völlig überrascht, dass Polizei und
Feuerwehr vor der Tür standen“, erzählt Zimmermann.
Müde
Die Innsbruckerin hatte mit ihrem kleinen Wirbelwind im
Wohnzimmer gespielt und war in einem Sessel sitzend kurz eingenickt. „Sie
war nicht angetrunken, und wir haben auch sonst keine Hinweise auf
Vernachlässigung gefunden. Die Mutter war einfach müde.“
Zivilcourage
Lob spendet die Polizei der Zivilcourage der
Passantin, die den Notruf gewählt hatte. Obwohl nichts passiert ist, müssen
die Beamten dem Fall der Staatsanwaltschaft und dem Jugendamt melden. Die
Mutter dürfte aber ohne Verfahren davonkommen.