Missbrauch in Vlbg

Pater zeigt sich in Bregenz selbst an

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Mindestens ein Kind war Opfer seiner Übergriffe. In Wien wurde eine Erzieherin des Missbrauchs bezichtigt.

Ein in der Schweiz tätiger Pater, der sich in den 1970er-Jahren mindestens an einem Minderjährigen im Bregenzer Zisterzienser-Kloster Mehrerau vergangen haben soll, hat sich selbst bei der Polizei in Vorarlberg angezeigt. Ein Opfer des Mannes hatte sich am Montag per E-Mail beim Bistum Chur (Kanton Graubünden) gemeldet und den heute 69-Jährigen des sexuellen Missbrauchs bezichtigt. Das Bistum konfrontierte daraufhin den Pater, der mindestens einen Übergriff zugab, teilte das Bistum am Mittwoch mit.

Den Vorwürfen im E-Mail zufolge soll der Geistliche - der Mitglied des Klosters Mehrerau ist - sowohl in Bregenz als auch im Kloster Birnau am deutschen Bodenseeufer mehrere Ministranten missbraucht haben. Der 69-Jährige war seit 1992 in einer Schwyzer Gemeinde als Pfarr-Administrator tätig. Nach seinem Geständnis trat er sofort von seinem Posten zurück.

Die Anzeige nahm der 69-Jährige auf Empfehlung seines Abts und des Churer Bischofs Vitus Huonder vor. Das Bistum Chur habe bisher nichts über die Übergriffe des Paters gewusst, erklärte Bischofsvikar Christoph Casetti. Auch seien bis jetzt keine Straftaten aus der Tätigkeit des Mannes in der Diözese Chur bekannt.

In Vorarlberg laufen die kriminalpolizeilichen Ermittlungen zu möglichen Missbrauchsfällen derzeit auf Hochtouren. Im Kloster Mehrerau soll es in den vergangenen Jahrzehnten zu schwersten sexuellen Übergriffen und brutalen Quälereien durch Ordenszugehörige, Lehrer und Erzieher gekommen sein. Angeblich gibt es in sieben Fällen konkrete Verdachtsmomente. Bisher sind in Vorarlberg elf Missbrauchsfälle offiziell bekanntgeworden.

Vorwürfe gegen Wiener Erzieherin
Missbrauchsvorwürfe gegen eine Erzieherin eines Mädchenheims der Stadt Wien: Eine heute 51-jährige Frau hat gegenüber dem ORF am Mittwoch schwere Vorwürfe erhoben. Sie sei als Kind geschlagen worden und habe sexuelle Übergriffe über sich ergehen lassen müssen, hieß es im Interview in der Fernsehsendung "Wien heute". Herta Staffa, Sprecherin der Magistratsabteilung 11, Amt für Jugend und Familie (MAG 11), bedauerte gegenüber dem ORF die Vorfälle.

Die 51-Jährige war im Alter von einem Jahr in das Heim gekommen: Dort habe sie z. B. mit ausgestreckten Händen stundenlang auf einem kalten Gang stehen oder in einer Ecke knien müssen, hieß es im ORF-Beitrag. Auch sei es zu sexuellen Übergriffen gekommen: "Ich habe gesagt, ich will das nicht. Dann hat sie mich so geohrfeigt, dass ich blutige Lippen hatte", sagte die Wienerin im Interview. Sie sei sich sicher, nicht das einzige Opfer gewesen zu sein.

"Es tut uns sehr leid", erklärte MAG 11-Sprecherin Staffa. Die Stadt Wien habe viel unternommen, um neue Standards zu setzen. Für mögliche weitere Opfer will man ein offenes Ohr haben: Je nach Fall soll dann entschieden werden, ob und wie geholfen werden kann, hieß es.

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