Ein Abschiebedrama à la Arigona spitzt sich am Traunsee in Oberösterreich zu.
„Wir halten hier permanente Wache“, sagt ein älterer Herr bestimmt. Er und ein gutes Dutzend Mitstreiter harren seit Dienstag im Pfarrhof Altmünster (Bez. Gmunden) aus. Selbst in der Nacht halten sie ein waches Auge auf Gayane F. (Name von der Redaktion geändert). Aus Angst davor, dass die Polizei auftauchen könnte. Denn: Die Armenierin (51), die seit drei Jahren in der Traunsee-Gemeinde lebt, soll noch diese Woche abgeschoben werden. Dagegen stemmt sich die Plattform „Altmünster für Menschen“ und der örtliche Pfarrer Franz Benezeder, der der integrierten Pädagogin Kirchenasyl gewährt: „Sie steht unter meinem persönlichen Schutz.“
Folter
Der Christin drohe in Armenien „die sichere Verhaftung, wenn nicht Folter“, sagt ein Unterstützer. Benezeders Ziel: Ähnlich wie im Fall Arigona Zogaj soll Gayane F. bei freiwilliger Ausreise und neuerlichem Asylantrag die sofortige Wiedereinreise gewährt werden. Diesbezüglich verhandelte er am Mittwoch mit Polizei und Bezirkshauptmannschaft, schaltete auch Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) ein. Bis es ein Ergebnis gibt, halten die Altmünsterer Wache – permanent.
(ort)