Nächste Welle geplant

Planen Klima-Kleber Stör-Aktion am Opernball?

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Die Klima-Aktivisten der "Letzten Generation" kündigen eine zweiwöchige Störwelle in Wien an – der Opernball ist dabei ein potentielles "Ziel". 

Aktivistinnen und Aktivisten der "Letzten Generation" werden ab Montag bei einer weiteren "Welle" versuchen, den täglichen Morgenverkehr in Wien zu stören. Die Aktionen, bei denen vor allem Fahrbahnen durch Festkleben der Protestierenden blockiert werden, sind dieses Mal über zwei Wochen hinweg geplant. "Wir sind mehr als genug Leute", sagte ein Sprecher der APA.

Ob es auch eine Aktion am Opernball geben wird, wollte die NGO zwar nicht kommentieren, doch es ist davon auszugehen, da der Opernball am 16. Februar über die Bühne geht – genau in den zwei Wochen, in denen die Klima-Aktivisten Wien erneut lahmlegen wollen. Nachdem Aktivistinnen und Aktivisten der "Letzten Generation" bereits das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker mit einer Aktion stören wollten, ist nicht ausgeschlossen, dass sie auch den Opernball als Bühne nutzen könnten. Seitens der Polizei hieß es gegenüber der APA jedenfalls, dass ausreichend Polizisten im Einsatz sein werden, die rasch einschreiten werden, sollte es zu Störaktionen, beispielsweise Klebeaktionen, kommen. "Dies wird wie gewohnt vonstattengehen, in dem mit der gebotenen Ruhe und Sorgfalt vorgegangen wird", unterstrich die Polizei. 

Zweiwöchige Störaktion geplant

Der Auftakt der "Welle" wurde von der "Letzten Generation" im Vorfeld kommuniziert: Treffpunkt ist demnach am 13. Februar um 8.00 Uhr bei der Sezession. Ziel der öffentlichen Aktion ist, dass sich so viele private Personen dem Protest anschließen, dass es nicht mehr zwingend notwendig ist, sich anzukleben, um den Verkehr zum Erliegen zu bringen, sagte ein Sprecher der APA. In anderen Städten habe dies bereits funktioniert.

Nach dem öffentlichen Auftakt wird es aber nach dem üblichem Schema weitergehen. Die Aktivisten planen demnach, den Frühverkehr mit gezielten Straßen-Blockaden, die im Vorfeld geheim bleiben, möglichst nachhaltig zu stören. Derzeit verfügt die "Letzte Generation" nach eigenen Angaben über rund 100 Personen, die ein entsprechendes Ausbildungsmodul durchlaufen haben, um sich an der Straße festkleben zu können. "60 bis 70 davon werden bei den Aktionen dabei sein", sagte der Sprecher. Hinzu kommen weitere 300 Sympathisantinnen und Sympathisanten. "Der Zulauf ist enorm."

Die Aktionen der "Letzten Generation" ziehen meist Verwaltungsstrafen nach sich, die von den Aktivisten aber sofort wieder beeinsprucht werden - mit dem Ziel, sich bei einer Gerichtsverhandlung auf den Klimanotstand zu berufen. Eine erste entsprechende Verhandlung wird am 15. März in Linz stattfinden.

Die "Letzte Generation" ist ein Zusammenschluss von Aktivistinnen und Aktivisten mit dem Ziel, mit zivilem Protest mehr Maßnahmen der Politik gegen die Klimakrise zu erwirken. "Wir sind die erste Generation, die die Folgen der Klimakrise spürt - und gleichzeitig die letzte Generation, die noch etwas tun kann", heißt es in der Eigendefinition der Gruppe.

Hauptprotestform der Aktivisten ist nach Vorbild der englischen Gruppe "Just Stop Oil" das Festkleben an Fahrbahnen, um den Straßenverkehr an neuralgischen Punkten zum Erliegen zu bringen. Im November 2022 wurde aber auch das mit Glas geschützte berühmte Gemälde "Tod und Leben" von Gustav Klimt im Wiener Leopold Museum mit schwarzer Farbe beschüttet. Ein Störversuch beim Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker wurde von der Polizei verhindert.

In Österreich sind die Aktionen höchst umstritten und treffen zum Großteil auf starke Ablehnung der breiten Bevölkerung sowie der Politik. Alleine bei den Verkehrsstöraktionen anlässlich einer mehrtägigen "Welle" im Jänner wurden 52 Festnahmen ausgesprochen und mehr als 200 Anzeigen erstattet worden. 850 Polizistinnen und Polizisten waren im Einsatz. 

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