Rudolfsheim-Fünfhaus

Polizei-Panne vor Juwelier-Überfall

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Räuber tot, zweiter in Haft, dritter weg: Täter waren drei Tage vor Coup im Geschäft.

Die Ermittlungen nach dem blutigen Coup auf der Äußeren Mariahilfer Straße laufen – auch gegen Geschäftsinhaber Günther K. Bei ihm stellt sich die Frage, ob er in Notwehr gehandelt hat. Oder ob es Selbstjustiz war, als er Freitagmittag drei Litauern, die ihn und seine Frau zuvor mit einer Waffe bedroht haben sollen, nachschoss.

Komplize versteckte sich in Park und leugnet
Wie ÖSTERREICH berichtete , brach einer der drei Räuber (ein seinen Papieren nach 43-jähriger Litauer) 20 Meter vom Juwelier- und Uhrengeschäft entfernt tödlich getroffen am Gehsteig zusammen. Eine Kugel aus dem Revolver des Preziosenhändlers Günther K. hatte ihn in den Nacken getroffen.

Ein weiterer mutmaßlicher Komplize ging den Fahndern in den frühen Abendstunden beim Elterleinplatz in Hernals ins Netz. Er hatte sich in einem Park versteckt – doch seine Visage passte zur Beschreibung, die das Juwelier-Ehepaar (übrigens nicht zum ersten Mal) abgegeben hatte.

Juwelier erschießt Räuber

Wie ÖSTERREICH aus dem Umfeld der Geschäftsleute erfuhr, waren vermutlich genau dieselben Täter drei Tage davor schon einmal im Geschäft gestanden. Sie benahmen sich eindeutig, als ob sie den Laden auskundschaften würden. Günther K. verständigte daraufhin, noch während das Trio im Verkaufsraum stand, die Polizei. Und obwohl die nächsten Inspektionen nur wenige Minuten entfernt sind, war die Streife erst nach einer halben Stunde da – und die Räuber in spe längst über alle Berge.

Dritter Mann mit Sonnen-brille noch gesucht
Der festgenommene 20-jährige Komplize, ebenfalls ein Litauer, bestreitet jeden Zusammenhang mit dem Überfall und will nur zufällig zum fraglichen Zeitpunkt in der Nähe vorbeigekommen sein. Der dritte Täter – er trug wie die anderen zwei als Maskierung auch nur Sonnenbrillen – ist auf der Flucht.
 

Heuer schon 10 Juwelier-Coups

In der Hauptstadt gab es heuer laut Polizei zehn Überfälle auf Schmuckgeschäfte. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es 13 gewesen. Auffallend ist, dass es sich nicht mehr vorrangig um Tätergruppierungen aus Serbien wie die berühmt-berüchtigte Pink-Panther-Bande handelt – die zerschlagen und hinter Gittern ist. Auf den „Beutekuchen“ stürzen sich dafür jetzt neue Gruppierungen aus den baltischen Ländern – die Täter von der Mariahilfer Straße waren Litauer.

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