Die Anrainer fordern eine Belegung ausschließlich mit Familien.
Im Norden der Stadt Salzburg formiert sich Widerstand gegen ein geplantes Großquartier für Flüchtlinge. Ende März sollen in zwei ehemaligen Betriebsgebäuden in der Straniakstraße 246 Asylwerber einziehen. Anrainer haben für Freitagnachmittag zu einer Demonstration aufgerufen. Sie fordern eine deutliche Reduktion der Zahl der Bewohner und eine Belegung des Quartiers ausschließlich mit Familien.
"Wir wollen das Quartier nicht verhindern. Ganz im Gegenteil, wir wollen mitarbeiten. Aber es geht uns um die Verhältnismäßigkeit", sagte Anrainersprecher Alfred Lugstein, selbst grüner Gemeinderat in Bergheim, am Freitag bei einem Pressegespräch. Denn gleichzeitig macht ganz in der Nähe der Bund von seinem Durchgriffsrecht Gebrauch und wird im April im Gewerbegebiet der Flachgauer Gemeinde ein Erstaufnahmezentrum eröffnen. Beide Großquartiere liegen nur 1,2 Kilometer Luftlinie auseinander.
Lugstein geht dabei von mindestens 496 Asylwerbern aus, die dann knapp beieinander leben werden, möglicherweise werden es auch deutlich mehr. Denn wie viele Asylwerber der Bund in Bergheim unterbringen wird, ist unklar. Wie der Sprecher des Innenministeriums, Karl-Heinz Grundböck, am Freitag zur APA sagte, liege die Kapazität bei 400 Personen.
Anrainer verärgert
Sauer stößt den Anrainern in der Straniakstraße auch auf, dass sie von der Landesregierung nur unzureichend über das geplante Quartier informiert worden seien. "Es gab keine Einbindung und keine Mitsprache der Bevölkerung." Die Bürgerinitiative versteht sich übrigens dezidiert als parteifreie Organisation. "Wir haben sowohl ein Angebot der Identitären wie auch der äußerst linken Seite abgelehnt, an der Demonstration heute teilzunehmen. Wir wollen keine Trittbrettfahrer", sagte Lugstein.