Der Streit ums Erbe der wohlhabenden Gattin und Mutter endete blutig.
Wr. Neustadt. „Alfred S. gab zu, auf Sohn Klaus geschossen zu haben“, erinnert sich Franz Polzer vom NÖ Landeskriminalamt an dessen Tat vom 2. Februar 2010. Nach zwei tödlichen Schüssen in Perchtoldsdorf hatte der mutmaßliche Täter selbst die Rettung gerufen und sich festnehmen lassen. Der Senior habe aber sofort zu den Ermittlern gemeint, die Schüsse auf den Sohn in Notwehr abgegeben zu haben. Tatsächlich hatte der getötete 25-Jährige eine echt wirkende Soft-Gun bei sich, mit der er seinen Vater bedroht haben soll.
Vor Richter
Heute muss sich der 62-jährige Todesschütze in Wr.
Neustadt vor einer Jury für die tödlichen Kugeln verantworten. Er muss
erklären, warum er seinen großkalibrigen Revolver auf den eigenen Sohn
anlegte und zweimal feuerte. Und worüber beide überhaupt dermaßen in Rage
geraten waren, dass ihr einziger Ausweg offenbar nur noch der Griff zur
Waffe war.
Hintergrund
Die Männer stritten um das Erbe der verstorbenen
Irene S., ihrer Gattin und Mutter. Die Frau war zwei Jahre zuvor an
Lungenkrebs verstorben, wohlhabend gewesen und hatte zwei Häuser und eine
Wohnung hinterlassen. Dass Klaus S. nun vor hatte, seine schwangere Freundin
zu heiraten, hätte die Erbfolge geändert.