Traiskirchen

Saddam: Neffe im 
Geheim-
Versteck

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Abgeschirmt, bewacht
 - Gute Chancen auf Asyl

An einem streng geheimen Ort wartet Saddam Husseins Neffe Bashar al-Nasiri (41) seit Donnerstag auf die Bearbeitung seines Asylantrags. Wo das VGeheimversteck ist, verrät das Innenministerium nicht. Experten zufolge kommen Wien und , Wiener Neustadt infrage. „Die Geheimhaltung liegt im beiderseitigen Interesse, die Gefährdung durch das Heimatland und irakische Flüchtlinge in 
Österreich ist zu groß.“, sosagt Karl-Heinz Grundböck vom Innenministerium.

Terror-Verdächtiger. Saddams Neffe gilt als gefährlicher Terrorist.

Herbert Anderl, Generaldirektor für die öffentliche 
Sicherheit, erklärt  ÖSTERREICH: „Es besteht kein Haftgrund , wir haben alle Sicherheitsvorkehrungen getroffen und sind mit ihm permanent in Kontakt. Er befindet sich nicht mehr in Traiskirchen.“

Leere Taschen. Wie berichtet, wurde al-Nasiri, der Englisch spricht, Donnerstag am Bahnhof Traiskirchen bei einer Routinekontrolle aufgegriffen – er war mit der Badner Bahn gekommen, hatte weder Pass noch Geld bei sich und stellte sofort einen Asylantrag. Ob Österreich überhaupt zuständig ist, ist noch unklar Grundböck: „Wenn er über den Luftweg zu uns kam, ist Österreich zuständig.“ Die Frist für die Klärung  beträgt 20 Tage.

Die Chancen für Asyl stehen nicht schlecht. Annyie Knapp von der Asylkoordination zu ÖSTERREICH: „Wenn er einen Menschenrechtsverletzung begangen hat, ist das ein Asyl-Ausschließungsgrund. Er muss nachweisen, dass er in seinem Heimatland verfolgt wird.

Interpol hält ihn für einen Terroristen
2006 versuchte al-Nasiri, von Beirut nach Rio zu fliegen, wurde aber verhaftet. Ein Gericht in Beirut ließ ihn wieder frei. Seitdem war er untergetaucht – bis der 41-Jährige Donnerstag in Traiskirchen aufgegriffen wurde. Al-Nasiri ist einer von sechs Söhnen von Sabawi Ibrahim al-Tikriti, Halbbruder des früheren irakischen Diktators Saddam Hussein. Der Vater leitete einen von zwei Geheimdiensten im Irak und wurde 2009 hingerichtet.

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