Am Montag fuhren Baumaschinen auf. Marmorteile des alten Bahnhofsrestaurants werden in ÖBB-Lager aufbewahrt.
Der 270 Millionen Euro teure Umbau des Salzburger Hauptbahnhofes fordert seinen Tribut: Heute, Montag, fuhren die ersten Bagger am Mittelbahnsteig auf und begannen mit dem Abriss der Gebäude. Zum Opfer für einen modernen Durchgangsbahnhof, der 2014 eröffnet werden soll, fallen die Räume der Fahrdienstleitung, die Unterkunft für das Zugpersonal und der Marmorsaal im Bahnhofrestaurant, der bis zum Jahr 2002 unter Denkmalschutz stand.
Unter den Argusaugen von Landeskonservator Ronald Gobiet und der fachkundigen Arbeit eines Steinmetzes werden die bereits katalogisierten Marmorplatten des 1907 erbauten, 375 Quadratmeter großen Jugendstilsaals abgetragen. Die Einrichtung und Auskleidung der Wände mit Adneter Korallenmarmor stammen aus dem Jahr 1949. Das Restaurant galt als Ruheoase für Reisende und Heimat für Tangotänzer.
Marmorteile werden aufbewahrt
Eine Bürgerinitiative setzte sich
für die Erhaltung des Marmorsaales ein. Die Österreichischen Bundesbahnen
bewahren nun die Marmorteile, darunter eine Vase und ein Brunnen, sowie
mehrere Landschaftsgemälde des österreichischen Malers Franz Xaver
Jung-Ilsenheim in einem ÖBB-Lager in Bischofshofen (Pongau) auf. Dort warten
die historischen Elemente auf Interessenten, die den Saal wieder aufbauen
wollen - "am besten in Salzburg", wie ÖBB-Pressesprecher Johannes Gfrerer
betonte.