Die Sahara-Geiseln sind frei. Bernhard Ebner, Sohn von Wolfgang Ebner, berichtete über sein erstes Treffen mit seinem Vater nach der Freilassung.
Bernhard Ebner berichtete am Sonntag über das erste Treffen mit seinem Vater Wolfgang.
Frage: Worüber haben Sie mit Ihrem Vater gesprochen?
Bernhard
Ebner: Man weiß nicht, wo man anfangen soll, weil es eine so intensive
Zeit für uns alle war. Wir haben sehr viel gesprochen. Was wir alle in
dieser Zeit erlebt haben, kann man nicht in ein paar Stunden Revue passieren
lassen. Es wird noch längere Zeit dauern, bis wir uns ausgetauscht haben.
Frage:
Wie wurden die beiden Geiseln versorgt?
Ebner: Die Ernährung war
sehr eingeschränkt. Es gab eine Zeit lang nur Wasser und Brot. Es gab aber
keinen Unterschied zwischen Geiseln und Entführern, was die Grundbedürfnisse
angeht.
Frage: Haben die beiden mitbekommen, was alles läuft, um
sie frei zu bekommen?
Ebner: Die Informationen, die sie gehabt
haben, waren sehr unterschiedlich. Es war bei ihnen wie bei uns ein
ständiges Auf und Ab der Gefühle. Im Hintergrund war natürlich ständig die
Hoffnung, dass man sie befreit. Gewissheit hatten sie aber nie.
Frage:
Haben die beiden schon erzählt, wie sie behandelt wurden?
Ebner:
Zum Teil. Sie schauen den Umständen entsprechend sehr gut aus. Es geht ihnen
körperlich sehr gut. Damit hat niemand gerechnet, auch nicht die Ärzte, mit
denen wir gesprochen haben. Es ist irgendwie unglaublich.
Frage:
Wurden sie bedroht oder misshandelt?
Ebner: Darüber haben sie
nicht gesprochen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie misshandelt
wurden. Es ist nicht so, dass ihre Entführer Unmenschen waren.
Frage:
Hat Ihr Vater an Flucht gedacht?
Ebner: Sie haben sich viele
Gedanken gemacht, wie sie sich aus ihrer Situation befreien können. Wenn man
die Lage und das Gebiet betrachtet, sind die Chancen aber praktisch bei
null. Es ist nicht so, dass man dort spazieren gehen kann, ohne angehalten
zu werden.