In Inzell (D) explodierte ein zur Zwangsversteigerung angebotenes Haus. Ein verzweifeltes Ehepaar dürfte es selbst gesprengt haben.
Eine wuchtige Explosion riss die Menschen am Mittwoch um 02.30 Uhr im grenznahen bayerischen Inzell aus den Betten. Ein zur Zwangsversteigerung angebotenes Wohnhaus im Inzeller Ortsteil Breitmoss brach nach einem ohrenbetäubenden Knall in sich zusammen und fing sofort Feuer. Durch die starke Detonation schleuderte es Teile des Hauses kreuz und quer durch die Luft. Bei sieben benachbarten Wohnhäusern zerbrachen Fenster, Türen wurden aus den Verankerungen gerissen und Autos demoliert.
Verkohlte Leichen
Unmittelbar nach dem Knall stand das komplette
Haus in Flammen. Geschockte Nachbarn alarmierten sofort die Feuerwehr. Doch
die Retter waren machtlos. Die Reste des Gebäudes brannten nieder. Als sich
der Rauch verzogen hatte, bot sich für die Rettungskräfte in den frühen
Morgenstunden des Mittwochs ein Bild der totalen Zerstörung. Unter den
Trümmern stießen die Einsatzkräfte schließlich auf zwei verkohlte Leichen.
Den Ermittlungen zufolge handelt es sich dabei um ein bayerisches Ehepaar
(67 und 75 Jahre), das in dem Haus wohnte.
Ursache
Die Ursache für die Explosion ist offiziell noch unklar.
Eine Gasexplosion kann aber ausgeschlossen werden, denn der Ortsteil, in dem
das Wohnhaus stand, ist nicht an das Gasnetz angeschlossen. Es wird daher
mit großer Wahrscheinlichkeit angenommen, dass das Ehepaar sein Haus selbst
in die Luft gesprengt hat, um auf diese Weise einer drohenden
Zwangsversteigerung zu entgehen. Die Höhe des Sachschadens beläuft sich auf
mehrere hunderttausend Euro. Die deutsche Kriminalpolizei hat die
Ermittlungen aufgenommen und wird zusätzlich von einem Brandsachverständigen
unterstützt, der die Details der Explosion ans Tageslicht bringen soll.