Salzburg

Made in Suppe von Jugend-Gästehaus

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Ekel: 100 Schüler und Lehrer aus Deutschland reisten vorzeitig ab.

Wegen einer offensichtlichen Made in der Nudelsuppe eines Schülers in einem Salzburger Jugendgästehaus ermittelt derzeit die Lebensmittelbehörde. Die Larve von Zweiflüglern wurde am vergangenen Samstag beim Abendessen entdeckt.

Es folgte eine große Aufregung und schließlich die vorzeitige Abreise von rund 100 Schülern und Lehrern einer Gesamtschule aus Deutschland, die auf Skikurs weilte.

Der Leiter des betroffenen Jugendgästehauses in Strobl am Wolfgangsee (Flachgau), Karl Hirschmanner, relativierte am Freitag Medienberichte, wonach sich nach dem Auftauchen von Maden viele Schüler im Speisesaal übergeben hätten. "Im Speisesaal hat niemand erbrochen. Es hat keine gesundheitlichen Probleme gegeben." Hirschmanner sprach auch nur von einer Made. Es stimme, dass ein offensichtliches Tier in einem Suppenteller entdeckt worden sei, das ausgesehen habe wie eine Made, sagte er.

"Wir haben die Lebensmittelbehörde in Salzburg angerufen und gebeten zu kommen. Am Montag wurden von allen Komponenten der Suppe Proben genommen, auch vom Wasser", erklärte Hirschmanner. Die Suppe sei an jenem Samstag mit Brühwürfeln frisch gemacht worden, mit Karotten und einer Kilo-Packung Nudeln als Zutaten. "Die Nudeln waren bis 2015 haltbar. Wir haben sie eine Woche vorher vom Lieferanten bekommen."

Der Vorfall sei am Sonntagabend bei der Lebensmittelaufsicht aktenkundig geworden, hieß es aus dem Büro des zuständigen Gesundheitsreferenten des Landes Salzburg, LHStv. Christian Stöckl (ÖVP). Der Prüfer habe am Montag von den Bestandteilen der Suppe - Teigwaren, Karotten und Gewürzmischung - Proben gezogen und diese an die österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) geschickt. "Das Gutachten ist aber noch nicht da", sagte Stöckls Sprecher Harald Haidenberger. "Sonst waren in dem Haus keine Mängel ersichtlich."

Wie die Made ihren Weg in die Suppe gefunden hat und ob es tatsächlich eine Made war, ist also behördlich noch nicht geklärt. "Der Schuldige muss noch gefunden werden", resümierte der Leiter des Jugendgästehauses. Die Schülergruppe, die ursprünglich für einen einwöchigen Aufenthalt gebucht hat, ist am Sonntag nach dem Frühstück abgereist. "Es ist kein böses Wort gefallen. Die meisten wollten bleiben, doch einige haben sich der Stimme enthalten. Die Schulleitung hat sich für die Abreise entschieden."

Seitdem gibt es einen E-Mail-Verkehr mit der Bertha-von-Suttner Gesamtschule in Kaiserslautern. Offenbar wird der bereits bezahlte Betrag von insgesamt rund 20.000 Euro für die Übernachtung und Verpflegung der Oberstufenschüler samt Lehrer-Begleitung vom Jugendgästehaus zurückgefordert. Hirschmanner will noch das Ergebnis der Untersuchungen abwarten. "Es handelt sich um ein laufendes Verfahren. Es muss noch der Verantwortliche gefunden werden. Dann muss das dementsprechend abgegolten werden."

Detail am Rande: In Thailand werden Maden als Fast-Food-Spezialität verkauft.
 

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