17 Brände gelegt

Milde Urteile für Salzburger Feuerteufel

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Bis zu zehn Jahren Haft drohten dem Anführer einer Bande von Brandstiftern. Doch vor Gericht zeigte sich die Gang zerknirscht – mit Erfolg.

Ein Jahr unbedingt im Gefängnis, zwei weitere Jahre bedingt: das ist das (milde) Urteil für Michael H. (20), Rädelsführer einer Salzburger Jugendbande, die zwischen 2005 und 2007 im Pinzgau und im angrenzenden Tirol gleich 17 Brände gelegt hat. Gesamtschaden durch die Brandstifter: 833.000 Euro.

Jung und dumm
Jetzt standen die genickten Youngsters vor Gericht. Neben dem Hauptangeklagten Michael H. seine frühere Freundin (18) und vier Kumpels im Alter von 17 bis 19 Jahren. Alle sehr leise und voll Reue; alle einig in der Erklärung ihrer kriminellen Streiche: „Wir waren jung und dumm.“

Vor allem Heustadl, Stallungen und Wirtschaftsgebäude fackelte die Bande ab, indem sie das Heu oder Stroh dort entzündeten. Manchmal ging das Feuer von selbst wieder aus. Beim Mooslechnerbauern in Piesendorf aber geriet durch Funkenflug der ganze Hof in Brand. Hab und Gut im Wert von 570.000 Euro wurden vernichtet. Und sogar ihr Stammlokal, die Pizzeria Petros in Niedernsill, ließ die Gang in Flammen aufgehen.

Kick
Drei der Angeklagten waren ehrenamtlich bei der Feuerwehr. Nach ihren Taten wählten sie manchmal sogar selbst die Notrufnummer und halfen dann beim Löschen. Das Motiv: „der Kick“ von Baulicht und Sirenen; man habe einmal große Einsätze miterleben wollen.

Die Zerknirschung zeigte Wirkung: beim Hauptangeklagten (Strafdrohung: bis zu zehn Jahren) und den Mittätern, die mit bedingten Strafen (acht bis 20 Monate) davonkamen. Einer bekam überhaupt einen Schuldspruch ohne Strafe, weil er nur Schmiere gestanden hatte. Die Urteile sind nicht rechtskräftig. Staatsanwältin Karin Sperling gab noch keine Erklärung ab.

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