Ab 1. Jänner 2022

Öffi-Jahreskarte um 365 Euro für ganz Salzburg

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Durch Zuschüsse von Bund und Land sinkt der Preis um fast 40 Prozent  

Das Bundesland Salzburg startet ab 1. Jänner 2022 mit einem 365-Euro-Jahresticket für alle öffentlichen Verkehrsmittel - also um einen Euro pro Tag. Der Bund und das Land haben am Freitag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz die Eckdaten für das neue "myRegio"-Klimaticket Salzburg vorgestellt. Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) sprach dabei von einem Meilensteilen und sagte: "Der Preis ist konkurrenzlos günstig."

Das Regionenticket sei eine perfekte Ergänzung zum österreichweiten Klimaticket, das ab dem 26. Oktober in allen Öffis im Land gültig sein wird, betonte Gewessler. "Gerade im Verkehr sind die Emissionen zuletzt stark gestiegen statt gefallen. Wir müssen in diesem Bereich besonders anpacken, um die Klimakrise zu bekämpfen." Ein 365-Euro-Jahresticket wie bald in Salzburg gibt es derzeit nur in Wien, in Vorarlberg kostet die Jahreskarte regulär 385 Euro, ist aber momentan mit 30 Euro Rabatt zu haben.

Salzburgs Verkehrslandesrat Stefan Schnöll (ÖVP) erhofft sich von dem neuen Ticket mehr neue Öffi-Nutzer und eine Entlastung der staugeplagten Salzburger vom Verkehr - und damit auch von Lärm und Abgasen. "Der Preis ist freilich nur so gut wie das Angebot. Nur dann lassen sich die Menschen zum Umsteigen motivieren." Schnöll verwies dazu auf bereits umgesetzte höhere Frequenzen auf einzelnen Regionalbuslinien, besonders aber auf die geplante Regionalstadtbahn "S-Link" für den Großraum Salzburg.

7,5-Minuten-Takt 

Ziel der Landesregierung ist es auch, in Zukunft einen 7,5-Minuten-Takt auf allen Linien in der Stadt anzubieten, im näheren Umkreis sollte zumindest jede Viertelstunde ein Bus oder ein Zug fahren. In regionalen Zentren sei ein Halbstunden-Takt geplant, im ländlichen Raum zumindest ein Bus pro Stunde. "Wir wollen das noch um die Möglichkeiten der Micro-Mobilität ergänzen - mit Verbindungen auch in den letzten Winkel eines Tales."

Für Schnöll kann die Tarifreform aber nur gelingen, wenn nicht jeder Fahrgast, der ohnehin schon ein Jahresticket hat, nur weniger zahlt: "Es ist wichtig, dass Neukunden hinzukommen." Der Verkehrslandesrat zeigte sich optimistisch, dass es zu einer Steigerung bei den Jahreskartenbesitzern kommen wird. Bereits die letzte Tarifreform im Jahre 2020 - der Preis für eine Jahresnetzkarte für das Bundesland wurde damals auf 595 Euro gesenkt - habe zu 20 Prozent mehr verkauften Jahreskarten geführt. "Durch das Pauschalangebot steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Menschen das Ticket auch in ihrer Freizeit nutzen."

Die Mehrkosten für das "myRegio"-Klimaticket Salzburg bezifferte Schnöll mit rund 13 Mio. Euro. 2,6 Mio. Euro davon schießt der Bund zu. "Die Regionaltickets sind Produkte der Bundesländer und werden mit 100 Mio. Euro im Jahr vom Bund unterstützt", sagte dazu Gewessler. Sie ging heute davon aus, auch mit den anderen Bundesländern noch Vereinbarungen zu regionalen Klimatickets abzuschließen - auch wenn sie sich nicht auf einen Zeitplan festlegen wollte. Darüber hinaus finanziere der Bund das Klimaticket Österreich mit 150 bis 170 Mio. Euro jährlich mit.

Der Vorverkauf für das Salzburg-Ticket startet am 15. November. Für Bestandskunden wird es eine Umtauschaktion geben. Das Ticket gilt auch für Ziele knapp außerhalb der Landesgrenzen, sofern sie vom Salzburger Verkehrsverbund bedient werden - etwa Freilassing in Bayern oder Bad Ischl und Mondsee in Oberösterreich. Auch die Mitnahme von Hunden und Fahrrädern soll inkludiert sein - zumindest dort, wo keine Reservierungspflicht besteht.
 

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