Berghof zerstört

ÖSV-Trainer rettet Treichl vor Brand

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Offenbar hat eine achtlos aus einem Auto geworfene Zigarette eine Kettenreaktion ausgelöst.

Brand bei Österreichs prominentestem Banker: Andreas Treichl (59), wortgewaltiger und mächtiger Chef der Erste Bank, musste am Mittwochabend vor den Flammen aus seinem Berghof „Michlgut“ in Leogang (Salzburg) fliehen.

Notruf.
Sein Glück: ÖSV-Trainer Gert Ehn fuhr um 19.30 Uhr gerade mit dem Auto auf der Hochkönig-Straße (B 164) am Haus vorbei, sah die Rauchentwicklung und alarmierte geistesgegenwärtig die Feuerwehr. „Wir sind sofort zum Anwesen hingefahren und haben Alarm geschlagen. Dr. Treichl kam sofort heraus. Bis die Feuerwehr kam, haben wir mit einem Gartenschlauch gelöscht.“

Treichl-Haus abgebrannt

Als der Brand ausbrach, war der Banker gerade mit Gästen beim Abendessen.
Dach ab. „Wir mussten mithilfe eines Krans das Blechdach abnehmen, um zum Brandherd zu kommen“, beschreibt der Kommandant der Leoganger Feuerwehr, Anton Pfeffer, den Einsatz. 85 Mann aus Leogang, Saalfelden und Hochfilzen waren mit zehn Wagen im Einsatz.

Zu schaffen machte ihnen der Wassermangel: Ein Teich neben dem Haus war rasch leer gepumpt. Also musste eine 600 Meter lange Leitung von der Leoganger Ache gelegt werden. „Wir konnten um 22.10 Uhr ‚Brand aus!‘ geben, haben bis sechs Uhr früh Brandwache gehalten.“

Großer Schaden.
Am Tag offenbarte sich das Ausmaß des Desasters: Ein Teil des Dachs fehlt. Im Inneren haben Löschwasser und Rauch schweren Schaden angerichtet. Dennoch blieb der Großteil des Wohntrakts unbeschädigt.

Kettenreaktion.
Als Brandursache wird eine Zigarette vermutet, die aus einem vorbeifahrenden Auto geworfen wurde. Der Wind vertrug die Glut, die wiederum Moos auf einem Holzfensterbrett in Brand setzte.

Politiker-Schelte.
Top-Banker Treichl machte im Vorjahr mit seinem Sager von den „zu feigen und zu blöden“ Politikern Schlagzeilen. Der Manager des Jahres 2007 ist seit 1998 mit Opernball-Lady Desirée Treichl-Stürgkh verheiratet. Die beiden haben drei Kinder.

In Leogang hat die Familie ihren Zweitwohnsitz. „Sie sind sehr unauffällig. Man weiß nie, wann sie da sind“, so Bürgermeisterin Helga Hammerschmied-Rathgeb (ÖVP).

 

ÖSTERREICH: Was ist passiert?
Gert Ehn: Ich war mit meiner Freundin auf dem Weg nach Kitzbühel. Ich dachte mir, da heizt jemand ein. Als ich über die Schulter blickte, sah ich Flammen aus dem Giebel lodern.

ÖSTERREICH: Und dann?
Ehn: Wir sind sofort hin. Dr. Treichl, ein Freund und die Haushälterin sind rausgekommen. Ich hab gesagt: Sofort die Autos aus der Garage! Dann habe ich mit einem Gartenschlauch zu löschen begonnen.

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