Sahara-Geiseln: Hinter den Kulissen brodelt es, und zwar auf höchster Diplomaten-Ebene.
Ein ÖSTERREICH-Bericht brachte ans Licht, was das Außenministerium Dienstagabend schließlich bestätigte: Ministerin Ursula Plassnik war am Wochenende zu einem geheimen Kurzbesuch in Mali. Nun zeigt sich, wie mysteriös der nächtliche Besuch tatsächlich war. Denn weder Plassnik noch ihre Beamten hatten die Familien der beiden entführten Österreicher informiert.
Optimistisch
Erst nachdem ÖSTERREICH um Auskunft über die Reise
gebeten hatte, informierte die Ministerin am Dienstag Geisel-Sohn Bernhard
Ebner telefonisch über ihre Stippvisiten in Mali und Algerien. Ebner ist
seitdem optimistisch: „Ich glaube nun, dass die Geiselnahme ein gutes Ende
nimmt.“
Gegenleistung
Ob es beim Treffen mit Präsident Touré um eine
Befreiung bzw. Lösegeld ging, bleibt indes unbestätigt. Beobachter halten es
für möglich, dass bei der Visite (und dem Wien-Besuch der malischen
Botschafterin) auch über Gegenleistungen für Malis Hilfe im Geiseldrama
gesprochen wurde.