Schweres Hagelunwetter: Schlammlawine verlegte Straße ins Arntal.
Erst blitzte es nur, dann schüttete es wie aus Kübeln, und dann kam die Mure! Donnerstagabend ging eine 600 Meter lange und drei Meter hohe (!) Gerölllawine in Rauris (Pinzgau) nieder. Ein Bauernhaus wurde komplett verwüstet, die Landstraße verlegt, 3.000 Einheimische und 2.000 Touristen saßen teils auch noch gestern fest.
Feuerwehr fuhr Touristen wieder in ihre Hotels
- „Es war ein Wahnsinn. Ein Wunder, dass niemand verletzt wurde“, erklärt „Wut-Oma“ Frieda Nagl, die sich im Vorjahr bei den ORF-Sommergesprächen mit Vizekanzler Reinhold Mitterlehner in die Haare geraten war und selbst in Rauris wohnt, im Gespräch mit ÖSTERREICH.
- Insgesamt 180 Gäste, sechs aus der Pension von der Familie von Frieda Nagl, mussten mit einem Shuttle-Service der Feuerwehr über einen Notweg wieder in den Ort gebracht werden. Hunderte Pendler dagegen hatten kaum eine Chance, gestern Früh zur Arbeit zu kommen.
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Auch 14 Tage altes Baby musste gerettet werden
- Nur mit Not hatte sich vorher eine ganze Familie inklusive eines 14 Tage alten Babys aus ihrem Haus retten können – hier war die Mure direkt durchgeschossen. Jetzt steht im Keller ihres Bauernhauses Geröll und Wasser bis an die Decke.
- Aber: Nicht nur die kleine Gemeinde in Salzburg trafen die Unwetter Donnerstagabend hart. Auch im Tiroler Zillertal und im Sellraintal mussten Straßen für mehrere Stunden gesperrt werden. In Sellrain musste die Feuerwehr auch acht Personen vorübergehend in Sicherheit bringen.
- Dramatisch auch: In der Steiermark wurde ein 47-Jähriger ebenfalls am Donnerstag lebensgefährlich von einem Blitz verletzt, nachdem dieser in den Regenschirm des Mannes eingeschlagen war (mehr dazu siehe S. 13).
- Insgesamt 8.927 Blitze wurden am Donnerstag in nur 24 Stunden gezählt und: Auch heute hat die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik wieder für alle Bundesländer mit Ausnahme von Vorarlberg eine Gewitterwarnung herausgegeben
Heute Unwetter-Gefahr
Abkühlung. Nachdem uns zuletzt gleich mehrere Hochdruckgebiete gegrillt haben (mit dem 18. Tropentag am Freitag ist der Juli-Rekord von 2006 endgültig eingestellt), kommt heute endlich Abkühlung. Von Westen her nähert sich eine Kaltfront. Von der Früh weg ist es bereits trüb und regnerisch, ab Nachmittag ist dann im ganzen Land mit heftigen Gewittern zu rechnen. Einzige Ausnahme: Vorarlberg. Nach kurzer Wetterberuhigung am Sonntag kühlt Anfang nächster Woche der Wind auch die erhitzten Böden wieder ab. Dienstag werden dann zeitweise „nur mehr“ 23 Grad erwartet, bis es dann wieder heißer wird.