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Pater von Bettlern verprügelt

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Zwischen die Fronten geriet ein Franziskanerpater, der sich bei der Beichte gestört fühlte.

Der Vorfall ereignete sich am Samstagvormittag vor der Franziskanerkirche in der Innenstadt von Salzburg. Der erst vor zwei Jahren wiedergewählte Leitungsverantwortliche der 125 Franziskanerpater in Österreich, der gebürtige Osttiroler Oliver Ruggenthaler, nahm im Gotteshaus gerade die Beichte ab, als er von draußen herein eine Schreierei hörte, die nicht nur ihm durch Mark und Bein fuhr.

Der Ordensmann dachte, dass „eine Messerstecherei im Gange wäre und dass jemand dringend Hilfe benötigen würde“. Der Provinzial ging hinaus, um für Ruhe zu sorgen bzw. den Streit zu schlichten. Er sollte es bereuen.

Vor der Kirche stritten vier Bettler (drei Frauen und ein Mann). Als sich Ruggenthaler einmischte, bedrängten ihn die Rumänen im Alter von 26 bis 46 Jahren und zerrten ihn seinen Angaben zufolge an der Kutte.

Keine Ausweitung der ­Bettelverbotszone

Im Tumult fiel eine 28-Jährige zu Boden, woraufhin der Mann in der Gruppe (28) dem Pater eine Faustwatsche verpasste. Wenig glaubhaft sagten die Bettler aus, der Geistliche habe mit den Handgreiflichkeiten angefangen.

Polizisten konnten den Streit schließlich schlichten und nahmen alle Beteiligten auf die Inspektion mit. Ärztliche Hilfe benötigte keiner.

Der Provinzial indes gibt an, dass der Vorfall nicht der erste sei: Die Situation werde immer unerträglicher, Passanten und Kirchgänger fürchten sich vor den aggressiven Bettlern, die täglich um ihre „Standplätze“ zanken. Einer Ausweitung der Bettelverbotszone in der Franziskanergasse erteilt Bürgermeister Harald Preuner indes eine Absage: Das sei Sache der Polizei, die hier stärker kontrollieren müsse.

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