Mödling

Schakal-Alarm in Österreich

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Tier bei Unfall getötet: Erster nachgewiesener Schakal in Niederösterreich.

Langsam klang es nach echtem Jägerlatein: Erst die Meldungen über Elche, Luchse und Wölfe in Niederösterreich, seit Mittwoch dann auch noch Schakale. Doch es ist die Wahrheit. Ein erstes Exemplar des Wildhundes wurde im Industriezentrum Wr. Neudorf (Bez. Mödling) bei einem Verkehrsunfall getötet und anschließend eindeutig identifiziert. Die Ausbreitung des Goldschakals schreitet immer weiter voran.

Biologisch ist der Schakal zwischen dem Fuchs und dem Wolf anzusiedeln, vom Verhalten her aber mit letzterem viel enger verwandt. Wie der Wolf lebt er in Familienverbänden und jagt im Rudel. Das gefundene Tier war also mit Sicherheit kein Einzelgänger. Er verständigt sich über lautes Heulen. Mit 80 bis 95 cm Länge ist er deutlich größer als der Fuchs. Vom Sozialverhalten her erinnert er ebenfalls an den Wolf. Das Rudel wird von einem Rüden geführt, der männliche Nachwuchs verlässt nach einem Jahr die Gruppe und geht seine eigenen Wege.

Für Menschen
 ungefährlich
So ein junger Rüde auf der Suche nach einem neuen Territorium könnte jetzt auch der Schakal von Wr. Neudorf gewesen sein. Dies würde aber bedeuten, dass es weitere Vorkommen in der Gegend geben muss.

Vermutlich ist seine Familie über Ungarn und das Burgenland bis nach Mödling vorgestoßen. Schakale sind Raubtiere, die es auf kleinere Tiere abgesehen haben.

„Für den Menschen aber sind sie ungefährlich“, sagt Jagdaufseher Gerald Luef, der den ersten Schakal Niederösterreichs identifiziert hat.
 

"Schakal eine 
Bereicherung"

ÖSTERREICH: Wie beurteilen Sie als Jagdaufseher das Auftauchen des Schakals in Niederösterreich?
GERALD LUEF: Er ist in puncto Artenvielfalt ohne Zweifel eine Bereicherung für uns.

ÖSTERREICH: Der allerdings empfindlich das natürliche Gleichgewicht stören könnte.
LUEF: Das ist durchaus denkbar. In Ungarn wurde festgestellt, dass durch die Zunahme des Schakals der Rotwildbestand drastisch zurückgegangen ist.

ÖSTERREICH: Muss er also gejagt werden?
LUEF: Das muss sich in Zukunft zeigen. Bis jetzt ist die Jagd des Goldschakals bei uns jedenfalls verboten.

 

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