Weil er "dem Ansehen der Exekutive schadet", wurde Wiens Polizeigeneral Horngacher von Präsident Dr. Peter Stiedl des Amtes enthoben.
Paukenschlag in der Affäre rund um den suspendierten Wiener Polizei-General Mag. Roland Horngacher: Montag schloss Präsident Dr. Peter Stiedl eine Rückkehr Horngachers ins Spitzenamt dezitiert aus – und das unabhängig vom Ausgang aller Verfahren, die gegen den einstigen Top-Cop laufen.
Chef Stiedl grimmig: "Polizisten werden schon auf der Straße spöttisch auf den Lebenswandel Horngachers angesprochen. Der Imageverlust, den die Polizei erlitten hat, ist beträchtlich."
Anklage
Wie berichtet, wird Staatsanwalt Friedrich Koenig bis
Monatsende entscheiden, ob gegen Horngacher wegen verbotener Geschenkannahme
(Reisegutscheine, Luxuslimousine aus der Automatenbranche), Verrates von
Amtsgeheimnissen (Fendrichs Polizeiprotokoll) und anderer Malversationen
Anklage erheben wird (es gilt die Unschuldsvermutung).
Stolperstein
Aber bereits jetzt ist der hochrangige Ordnungshüter
über ÖSTERREICH-Exklusivmeldungen gestolpert. In der vergangegen Woche war
da mehrmals über die Sex-Akte Horngacher zu lesen. Denn beim
Stadtpolizeikommando Schwechat hat die Bardame Zeljka Jurakovic (43),
Männermagnet im Wiener Nachtklub "Ninas Bar" zu Protokoll gegeben, was sie
mit dem "kleinen Napoleon" nächtens so alles getrieben hat (siehe Kasten
unten).
Ehe kaputt
Die Folgen sind für den einstigen Polizeikommandanten
und berüchtigten Frauenfreund ruinös. Denn Horngacher wurde von seiner
Ehefrau, einer Ärztin, verlassen. Beruflich wird er künftig vermutlich nicht
mehr Schwerkriminalität bekämpfen, sondern spannende Statistiken über
Schulwege oder Ladendiebe verfassen. Zu all dem kommt noch der Spott vieler
Kollegen, die er im Laufe seiner steilen Karriere den Marschall-Stab spüren
ließ.
Und Feinde hat sich Horngacher nicht wenige gemacht. Als Polizeijurist verriet er bei der großen Reform 2004 die Interessen von Kollegen, um selbst in der Hierarchie aufzusteigen. Vor niederen Chargen zerbrach er gern Bleistifte und grinste: "So wird es auch Ihnen gehen, wenn sie nicht spuren." Jetzt brach sein Chef den Stab über ihm.