Hoher Anstieg im Burgenland

Schock-Statistik: 410 Tote auf Österreichs Straßen 2019

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Als vermutliche Hauptunfallursache der tödlichen Verkehrsunfälle lagen die beiden Faktoren Unachtsamkeit und Ablenkung mit über einem Viertel Anteil wieder an erster Stelle, knapp dahinter folgt überhöhte Geschwindigkeit mit knapp einem Viertel.

Wien. 410 Menschen sind laut der vorläufigen Bilanz des Innenministeriums (BMI) im Jahr 2019 auf Österreichs Straßen tödlich verunglückt. Damit ist die Opferzahl nahezu gleich wie im Jahr 2018, als mit 409 Verkehrstoten die bisher niedrigste Zahl seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1950 verzeichnet worden ist. Im Burgenland starben indes 33 Menschen und somit um 20 mehr als im Vorjahr.
 
410 Verkehrstote bedeuten auch weniger als ein Siebentel der Todesopfer des Jahres 1972, dem bisher "schwärzesten Jahr" der Unfallstatistik mit 2.948 Toten, bilanzierte das BMI am Neujahrstag in einer Aussendung. Die Zahl zugelassener Fahrzeuge stieg in diesem Zeitraum indes von 2,5 Millionen auf sieben Millionen. Der Zielwert des Österreichischen Verkehrssicherheitsprogrammes 2011 bis 2020 lautet 311 Opfer im Jahr 2020. Dieses Ziel sei nur erreichbar, wenn auf Bundesebene deutlich stärker als bisher gegen die Hauptursachen der tödlichen Unfälle - zu hohes Tempo sowie Ablenkung und Unachtsamkeit - vorgegangen werde, stellte der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) in einer Aussendung fest.
 

Mehr Tote im Burgenland

 
In der Analyse der Unfälle mit tödlichem Ausgang nach Bundesländern sticht das Burgenland heraus, wo im abgelaufenen Jahr 33 statt 13 Menschen aufscheinen. Oberst Andreas Stipsits, der Leiter der dortigen Landesverkehrsabteilung, erläuterte Anfang Dezember, dass im östlichsten Bundesland die Zahl der Unfälle mit Personenschaden jener des Vorjahres entspricht, und da lag die Zahl der Verkehrstoten auf dem niedrigsten Stand seit Bestehen der Statistik.
 
Eine Zunahme an Verkehrstoten wurde auch in Salzburg mit 31 (2018: 27) und Tirol mit 37 (36) registriert, in den verbleibenden sechs Bundesländern gab es jeweils Rückgänge, die höchsten in Oberösterreich (88 statt 96) und Wien (elf statt 18). In Niederösterreich starben 2019 98 Verkehrsteilnehmer (minus fünf), 68 waren es in Steiermark (minus eins), 29 in Kärnten (minus eins) und 15 in Vorarlberg (minus zwei). In der Steiermark und in Wien wurden im Jahr 2019 die bisher geringsten Zahlen an Verkehrstoten seit 50 Jahren verzeichnet.
 
Bei den tödlichen Verkehrsunfällen 2019 verloren 199 Pkw-Insassen (davon drei in Elektro-Pkws) ihr Leben, elf Lkw-Insassen (davon neun im Klein-Lkw), 78 Motorradfahrer (davon 16 mit Leicht-Motorrädern), zehn Mopedfahrer, 32 Radfahrer (davon neun mit Elektro-Fahrrad), 68 Fußgänger, fünf Traktor-Lenker/Mitfahrer, drei Lenker bzw. Mitfahrer einer selbstfahrenden Arbeitsmaschine, zwei Lenker eines Microscooters, ein Microcar-Insasse, und ein Omnibus-Insasse.
 
Als vermutliche Hauptunfallursache der tödlichen Verkehrsunfälle lagen die beiden Faktoren Unachtsamkeit und Ablenkung mit über einem Viertel Anteil wieder an erster Stelle, knapp dahinter folgt überhöhte Geschwindigkeit mit knapp einem Viertel, es folgen Vorrangverletzung (13,4 Prozent) sowie das Fehlverhalten von Fußgängern (10,4 Prozent) - Alkoholisierung war bei 23 oder 6,8 Prozent der tödlichen Unfälle gegeben. Gegenüber 2018 wies die BMI-Bilanz somit etwas weniger Unfälle durch Alkohol aus, bei der nicht angepassten Fahrgeschwindigkeit gab es einen leichten Anstieg.
 
36 Verkehrstote gab es auf Autobahnen und Schnellstraßen, das ist ein Anteil von 8,8 Prozent an allen Verkehrstoten, fast die Hälfte der tödlichen Unfälle ereigneten sich auf den ehemaligen Bundesstraßen (204 Getötete), es folgen Landesstraßen (104) und sonstige Straßen (66). 16 Kinder im Alter von null bis 14 Jahren kamen im Straßenverkehr 2019 ums Leben, davon sechs als Fußgänger, vier Kinder im Alter von 6 bis 15 Jahren kamen 2019 bei einem Schulwegunfall ums Leben. 13 Fußgänger kamen auf Schutzwegen ums Leben, 2018 waren es noch neun. Bei Verkehrsunfällen mit Geisterfahrern kam 2019 wieder wie im Jahr davor ein Verkehrsteilnehmer ums Leben.
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