Blutbehandlung

Schwerer Zwischenfall in Verjüngungsklinik in Wien: Patient im Koma

In einer Wiener Praxis für alternative Medizin mit bester Lage in der Innenstadt kam es vergangene Woche zu einem schweren Zwischenfall: Ein Patient kollabierte bei der stundenlangen Blutbehandlung, erlitt ein Hirnödem und musste von der Rettung ins AKH gebracht werden. Die Polizei ermittelt.

Wien. Wie oe24 aus vertraulicher Quelle erfuhr, erlitt ein 57-Jähriger, der sich einer Longevity-Blutreinigung unterzogen hatte - dabei wird man u.a. in ein künstliches Fieber versetzt, dann wird der Sauerstoffgehalt um ein Vielfaches erhöht -, während der Behandlung, die um 10 Uhr Vormittag startete, offenbar lebensbedrohliche Komplikationen.

Nach Informationen aus ärztlichen Kreisen habe sich der Zustand des Patienten im Verlauf der Therapie kontinuierlich verschlechtert. Dennoch sei zunächst kein Notarzt alarmiert worden. Erst als der Patient krampfte und das Bewusstsein verlor - mittlerweile war es schon nach Mittag - sei die Rettung verständigt worden.

AKH Wien
© Viyana Manset Haber

Mann "leider in lebensbedrohlichem Zustand"

Tatsache ist: Am Donnerstag, dem 17. Juli, um 15 Uhr wurde der gebürtige Deutsche mit Wohnsitz in Oberösterreich von der Rettung mit Verdacht auf ein Hirnödem ins AKH gebracht. Dort wurde der Mann - das wird oe24 vom Spital auch so bestätigt - "auf der Intensivstation aufgenommen und befindet sich leider in lebensbedrohlichem Zustand." Aktuell befindet er sich in künstlichem Tiefschlaf. Die Prognosen sind kritisch. Die Ärzte erstatteten Anzeige.

Ein Hirnödem ist übrigens eine Schwellung des Gehirns, die durch eine übermäßige Ansammlung von Flüssigkeit im Hirngewebe verursacht wird. Dies kann zu einem erhöhten Druck im Schädel führen, der die Gehirnfunktion beeinträchtigen und zu schweren Schäden führen kann. Eine der möglichen Ursachen: ein Mangel an Sauerstoff oder Blutversorgung des Gehirns.  

Polizei vor Bericht an die Staatsanwaltschaft

oe24 fragte bei der Polizei nach, ob und wie sie in die Causa rund um den derzeit grassierenden Verjüngungstrend involviert ist. Hier die offizielle Antwort von Polizeisprecherin Julia Schick: "Am 17.07.2025 soll ein 57-Jähriger in Wien-Innere Stadt in einem medizinischen Zentrum sich einer Behandlung unterzogen haben. Im Zuge dieser Behandlung vor Ort verschlechterte sich sein gesundheitlicher Zustand und er musste durch die Berufsrettung Wien in ein Krankenhaus gebracht werden. Seither ist der Mann in ärztlicher Behandlung und stationär aufgenommen."

Weiter heißt es in der Stellungnahme: "In weiterer Folge wurde durch die behandelnden Ärzte eine Anzeige bei der Polizei erstattet. Derzeit laufen Ermittlungen hinsichtlich des Verdachts der Körperverletzung mit schweren Dauerfolgen gegen unbekannte Täterschaft."  Nach allen durchgeführten Befragungen werde der Bericht an die Staatsanwaltschaft Wien übermittelt.

Es gilt die Unschuldsvermutung.

Aus Medizinerkreisen heißt es dazu: "Wir sind alarmiert. Solche tragischen Vorfälle unterstreichen, wie wichtig es ist, dass medizinische Behandlungen auf wissenschaftlicher Evidenz beruhen. Sobald Menschenleben gefährdet werden, müssen Konsequenzen folgen“, sagt ein Arzt zu oe24.

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