Kriminalitäts-Atlas

So gefährlich ist Österreich

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In Österreich werden pro Stunde fünf Gewalttaten angezeigt. Tendenz weiter steigend.

Brutale Fälle von Einbrüchen mit verletzten Wohnungsinhabern (Home Invasion), Mord, Totschlag, Messerstechereien, Drogen. Gefühlt wird Österreich wieder gefährlicher und tatsächlich hat Innenminister Wolfgang Sobotka (VP) bereits im Mai angedeutet, dass die Zahl der Delikte wieder ansteigt. Fünf Gewalttaten werden bereits pro Stunde angezeigt.

Video zum Thema: Österreich wird gefährlicher

Über 44.000 
Gewaltdelikte

Mit der Kriminalstatistik 2015 wurde noch versucht, die Bevölkerung zu beruhigen. „Die Kriminalität geht zurück, die Aufklärungsquote durch die Polizei steigt“, hieß es aus dem Ministerium. Tatsächlich gingen die angezeigten Fälle um 1,9 Prozent auf 517.800 zurück, die Aufklärung stieg auf 44 Prozent. Das konnte aber nicht darüber hinweg täuschen, dass die Gewaltkriminalität um 0,4 Prozent auf 44.333 Fälle angestiegen war. Tendenz im ersten Halbjahr 2016 anhaltend.

Die „Ausländerkriminalität“ wird weiter ansteigen. Schon 2015 wurden fast 10.000 Anzeigen wegen Schlepperei nach dem Fremdenpolizeigesetz angezeigt. Für 2016 wird mit einer deutlichen Erhöhung trotz gegenwärtig sinkender Flüchtlingsströme gerechnet. Hinzu kommen Einbrüche und Überfälle durch Straftäter aus dem Osten und auch Übergriffe durch Flüchtlinge, die laut Sobotka ebenfalls zugenommen haben sollen. Die Kriminalität durch Asylwerber ist allerdings keinesfalls höher als durch Inländer.

Bei den Hauptdelikten wie Diebstahl, Drogenhandel und Körperverletzung soll nach Informationen des Innenministeriums ein deutlicher Trend nach oben erkennbar sein. Was bei einem sogenannten „Aufhellungsdelikt“ wie Drogenhandel nicht weiter verwundert. Je konsequenter die Polizei vorgeht, umso mehr Taten werden geklärt und Täter erwischt. Gerade die Wiener Polizei hat heuer einen Schwerpunkt auf die Drogen-Hotspots in der Bundeshauptstadt gelegt und deutliche Erfolge erzielt.

Wohnraumeinbrüche 
verunsichern Bevölkerung

Gerade die jüngsten Fälle von Home Invasion in Wien und Salzburg, bei denen wohlhabende Familien brutal überfallen wurden, haben das Sicherheitsgefühl der Österreicher weiter belastet. Auch heuer werden am Ende des Jahres wieder rund 15.000 Wohnraumeinbrüche zu Buche schlagen. Steigen wird die Cyber-Kriminalität im Internet. Dagegen geht die Zahl der Kfz-Diebstähle weiter zurück. Ebenso wie die Wirtschaftskriminalität.

Nur jeder Vierte fühlt sich sicher

Um das Sicherheitsgefühl der Österreicher ist es nicht zum Besten bestellt. Vor allem, wenn es um die eigenen vier Wände geht, beschleicht sie oft Unbehagen. Nur jeder Vierte fühlt sich in seinem Zuhause ganz sicher.

Das hat eine Studie des Linzer Meinungsforschungsinstituts IMAS zu Beginn des Jahres ergeben, für die 1.000 Österreicher befragt worden waren.

58 Prozent der Befragten gaben an, dass man sich mit dem Thema „Sicherheit zu Hause“ intensiver beschäftigen müsse als noch vor 20 Jahren. Nur 24 Prozent fühlten sich in ihrer Wohnung „ganz sicher“, 48 Prozent „einigermaßen“.

Immerhin acht Prozent bestätigten, sich eine Schuss- oder Stichwaffe zugelegt zu haben. Österreich rüstet wegen des schlechten Sicherheitsgefühls auf. Fast eine Million Waffen sind registriert.

VIDEO: Bereits im Mai reagierte Sobotka auf die gestiegene Kriminalität

Video zum Thema: Gestiegene Kriminalität: Sobotkas Reaktion

 
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