Die sechs- bis 14-jährigen Schüler sitzen seit gestern wieder in ihren Klassen.
Wien. Nach neun Wochen Home-Schooling strömten am Montag rund 700.000 Schüler österreichweit wieder in die Volksschulen, AHS-Unterstufen, Neuen Mittelschulen (NMS) und Sonderschulen.
Die Freude der Schüler, ihre Freunde wiederzutreffen, ist groß, doch von Normalität kann noch keine Rede sein. Im „Schichtbetrieb“ ist täglich nur die Hälfte der Schüler anwesend, um die Kontaktdichte zu reduzieren. Auf den Gängen und in den Toilettenanlagen herrscht Maskenpflicht. Händehygiene wird kontrolliert. Besonders hart für die Schüler: Die Abstandsregel gilt auf dem ganzen Areal, und Klassenzimmer sollten so wenig wie möglich verlassen werden.
Lokalaugenschein in den heimischen Schulen
Heinz Faßmann machte sich gestern früh in der Volksschule im niederösterreichischen Brunn am Gebirge ein Bild. Der ÖVP-Bildungsminister wirkte positiv: „Wir müssen nun die weitere Entwicklung beobachten.“
ÖSTERREICH hat die Volksschule Erlaaer Schleife in Wien-Liesing besucht. Gestern kamen fast 200 der insgesamt 454 Kinder wieder. 40 Kinder werden weiter zu Hause betreut. Durch drei Eingänge gelangen die 6- bis 10-Jährigen in die Schule, müssen dann gleich mit Abstand in die Klassenzimmer. Erst dort dürfen sie die Maske abnehmen und, nachdem alle die Hände gewaschen haben, an ihren Pulten Platz nehmen. Ein Doppeltisch pro Schüler. „Die Kinder machen wirklich gut mit. Trotzdem müssen wir uns alle an diesen neuen Alltag gewöhnen“, so Direktorin Andrea Fischer (59). „Vor allem die Abstandsregel ist für uns alle nicht immer leicht.“ Volksschullehrerin Sylvia Mülleder bestätigt: „Es ist alles noch etwas merkwürdig. Die Kinder müssen erst richtig ankommen.“
Trotz der neuen Normalität: Lehrer, Eltern und Kinder waren froh. „Es ist so schön, wieder in der Schule zu sein. Ich habe meine Freunde so vermisst“, sagt Ben (7).
M. Kovacs