Fluglärm

So soll es über Wien leiser werden

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Wien macht Druck: „Gebühren für laute Jets massiv erhöhen und andere Routen“.

Wie berichtet, wird die Stadt mit der Austro Control (Luftraumkontrolle) demnächst Gespräche darüber weiterführen, wie der Fluglärm reduziert werden kann. Nun präsentiert SP-Umweltsprecher Erich Valentin, wie man rasch erste Ergebnisse – auch in Verhandlungen mit dem Flughafen – erzielen kann.

Strafen & Flugverbot
„Schon jetzt zahlen Fluglinien beim Flughafen Extragebühren, wenn ihre alten, lauten Maschinen unseren Airport anfliegen. Diese Gebühren müssen erhöht werden, damit die Airlines ausschließlich leisere Jets schicken“, erläutert Valentin. Und er wolle sich auch dafür einsetzen, dass bei Windstille am Flughafen keine Jets mehr vom Westen her über die Stadt donnern dürfen – also die Route über die Bezirke 14, 15, 12, 5, 10, 11. „Das wollen wir endlich umgesetzt wissen, auch wenn das mit Verspätungen im Flugverkehr einhergeht“, betont Valentin.

Zusätzlich sollen Privatjets und Propellermaschinen künftig nicht mehr über Liesing abfliegen, sondern die Stadt im Osten und Norden umfliegen.

3. Flughafenpiste
„Eine große Entlastung für Wien bringt letztendlich nur die 3. Piste am Flughafen. Mit ihr wäre dann auch der gekurvte Anflug über dünn besiedelte Gebiete technisch machbar“, so der SP-Umweltsprecher. Das bedeutet, dass die meisten Flieger nicht mehr in einer langen Geraden über Wien fliegen müssen, sondern sich erst im letzten Moment – auf niederösterreichischem Gebiet – vor der Landebahn einschleifen.

Diese bereits geplante 3. Piste wäre frühestens 2016/17 fertig gestellt. Die Umweltverträglichkeitsprüfung läuft bereits.

Grüne gegen 3. Piste
Doch hier spießt es sich mit dem Koalitionspartner – den Grünen. „Wir werden alles versuchen diese 3. Piste zu verhindern“, sagt der Grün-Mandatar Rüdiger Maresch. Er ist davon überzeugt, dass der Flugverkehr in Zukunft abnehmen werde, keine zusätzliche Piste vonnöten sei: „Wien sollte besser mit dem Flughafen Bratislava kooperieren, damit dort etwa die Billigfluglinien landen und so den Wiener Luftraum entlasten.“

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