Es gab häufigere und längere Stockungen. Zudem geschahen viele Unfälle in den zahlreichen Baustellenbereichen.
Wer im vergangenen Sommer auf Österreichs Straßen unterwegs war, dürfte ein Lied davon singen können: Im Vergleich zum Vorjahr gab es um ein Drittel mehr Staus. Zudem fielen diese länger aus, wie die Auswertung der ÖAMTC-Verkehrsmeldungen von den Reisewochenenden während der Sommerferien zeigte. Laut Helmut Beigl, Verkehrsexperte des Autofahrerclubs, wurde der höchste Wert seit fünf Jahren erreicht.
581 Staus mit Mindestlänge von 1,5 Kilometern an Wochenenden
Insgesamt
registrierte die ÖAMTC-Informationszentrale an den elf Samstagen und
Sonntagen von Juli bis September 581 Staus mit einer Mindestlänge von 1,5
Kilometern. Als Hauptursachen für die Rekordzahl nannte Beigl gegenüber der
APA einerseits den heißen Sommer in weiten Teilen Europas, der viele von
Fernreisen abgehalten hätte. Andererseits hätten die rund 160 Baustellen auf
den Hauptverbindungen Behinderungen mit sich gebracht, jedoch nicht
überwiegend aufgrund von Kapazitätseinschränkungen durch
Fahrstreifensperren: Rund 60 Prozent der Baustellen-Staus waren auf Unfälle
zurückzuführen. Grund für die extrem hohe Zahl an Baustellen war laut ÖAMTC
die Fußball-Europameisterschaft im kommenden Jahr, wegen der viele
Sanierungsarbeiten vorgezogen worden waren.
Samstag beliebtester Abreisetag
Beliebtester Wochentag für die
Fahrt in den Urlaub war der Samstag. 20 Kilometer Stau vor dem Nordportal
des Tauerntunnels auf der Tauernautobahn (A10) waren laut Informationen des
Autofahrerclubs keine Seltenheit. Eine am 14. Juli gemeldete 30 Kilometer
lange Blechschlange bildete den Höhepunkt. Unverändert geblieben ist die
Angewohnheit deutscher Urlauber, in der Nacht in Richtung Urlaubsziel
aufzubrechen, was stundenlange Verzögerungen bereits ab 2.00 Uhr Früh mit
sich brachte.
Neue Flexibilität bei der Rückreise
Relativ neu
hingegen war eine deutlich bemerkbare Flexibilität bei der Rückreise. "Die
Menschen orientieren sich zunehmend am Wetter. Ist die Prognose schlecht,
wird der Urlaub vorzeitig abgebrochen", meinte Beigl. Aus diesem Grund waren
Verzögerungen Richtung Norden - etwa vor dem Katschbergtunnel - unter der
Woche nahezu gleich lang wie an den traditionellen Rückreisetagen Samstag
und Sonntag.