Christiane Burkheiser ging in ihrem Schlussplädoyer mit Fritzl hart ins Gericht. Sie fordert lebenslänglich.
Die junge und ehrgeizge Staatsanwältin - per Zufall hatte sie den Fall Fritzl übernommen, sie hatte an jenem Tag, als der Fall ins Rollen kam, Journaldienst - forderte in ihrem Schlussplädoyer die Höchststrafe für Fritzl: lebenslang.
In ihrem Eröffnungsplädoyer hatte die 33-Jährige an die Geschworenen appelliert, sich nicht vom Äußeren des Angeklagten beirren zu lassen - Fritzl wirke "wie ein netter alter Herr von nebenan". Er habe ein "gepflegtes Äußeres und höfliches Auftreten".
Danach ging sie hart mit ihm ins Gericht: "Er hat keine Anzeichen von Reue und Unrechtsbewusstsein gezeigt". Burkheiser weiter: "Keiner kann sich vorstellen, was sich da unten (im Keller) abgespielt hat. "Es gab kein Warmwasser, keine Dusche, keine Heizung und vor allem kein Tageslicht und keine Frischluftzufuhr", beschrieb Burkheiser die Lebensumstände der Gefangenen. Über den Keller: "Dort herrschte ine morbide Atmosphäre. Sie müssen auf den Knien kriechen um ins Verlies zu gelangen." Weiter über das Verlies: "Es ist feucht, schimmlig, modrig. Die Feuchtigkeit kriechen ihnen in den Rücken und in die Knochen".
Duftproben aus dem Keller
Für Aufsehen sorgte Burkheiser am
ersten Verhandlungstag, als sie den Geschworenen eine Box mit Mitbringseln
aus dem Keller überreichte. Sie sprach von Duftproben - "Riechen Sie an den
Gegenständen"!