Steiermark

6.000 Böller im
 Todes-Haus

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Die Polizei ermittelt jetzt 
gegen den Überlebenden des Unglücks von Kapfenstein.

Nach der Tragödie in der Südoststeiermark ist fürs Erste zumindest die Gefahr gebannt, dass es zu weiteren Explosionen kommen könnte. Bis zu 6.000 fertig zusammengebaute Böller wurden auf dem nach einer Raketenexplosion völlig zerstörten Areal der Familie F. gefunden. Sie wurden noch am Dienstag in kontrollierten Sprengungen von sachkundigen Polizeibeamten vernichtet.

Im Zentrum der Ermittlungen steht jetzt der ört­liche Feuerwehrkommandant der FF Pretal, Thomas F. Er hat die Explosion, bei der sein Bruder Bernhard (29) und sein Vater Josef (57) starben, wie durch ein Wunder unverletzt überlebt, weil er kurz aus einem Nebengebäude etwas holen wollte.

Unglück geschah bei
 "Silvester-Produktion"
Der 33-Jährige erlitt einen schweren Schock und konnte noch nicht einvernommen werden. Doch der Verdacht gegen ihn (und seinen verstorbenen Bruder) wiegt schwer: Beide sollen im großen Stil illegal auf dem Anwesen des Vaters (der möglicherweise ebenfalls involviert war) Böller hergestellt und verkauft haben. Auf seinem Facebook-Profil outete sich Bernhard F. jedenfalls als leidenschaftlicher Pyrotechniker.

Allerdings fehlten allen ­Beteiligten – für die die Unschuldsvermutung gilt – die entsprechenden Genehmigungen, was die Produktion wie auch die Betriebstätte an sich betrifft. Das Unglück geschah jedenfalls bei der Herstellung von Silvester-Böllern.

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