Kürzere Fahrzeiten, mehr Komfort für Reisende sowie wirtschaftliche Vorteile soll der zukünftige europäische Bahnknotenpunkt bringen.
157(!) Mio. für Verkehrsknoten
Gestern fand der feierliche
Spatenstich für den Verkehrsknoten Graz Hauptbahnhof 2020 statt. Die
geplante Nahverkehrsdrehscheibe im Bereich Europaplatz - Bahnhofgürtel -
Annenstraße befindet sich hingegen nach wie vor in der Warteschleife.
Megaprojekt
Mehr Komfort und schnellere Wege für Bahnreisende
soll das 157 Millionen teure Megaprojekt bringen. Los geht es mit der
Errichtung einer Abstellanlage. Hier können künftig Arbeiten wie
Wasserbefüllen oder Vorheizen durchgeführt werden, ohne den Bahnverkehr
aufzuhalten. Nächstes Jahr folgt die Modernisierung der
Bahnsteigüberdachung. Außerdem geplant sind umfangreiche Maßnahmen im
Einfahrbereich, die Verlängerung der Bahnsteige und Oberleitungen sowie die
Neuorganisation der Autoreisezugverladung. Parallel dazu wird ein nördlicher
Personentunnel gebaut, der die Wagner-Biro-Straße mit dem Eggenberger Gürtel
verbindet. Bereits in Betrieb ist übrigens eine neue 170 Meter lange
technische Servicehalle, in der die Züge „im Ganzen“ gewartet werden können.
Warten auf Geld
Während beim Hauptbahnhof alles auf Schiene
ist, heißt es für die Nahverkehrsdrehscheibe „bitte warten“. „Der Bund lässt
uns bei der Finanzierung schämlich hängen“, beschwert sich
Vizebürgermeisterin Lisa Rücker (Grüne). 30 der insgesamt 90 Millionen Euro
hat die Stadt Graz bereits für das Projekt reserviert. „Die Planungen sind
fertig“, betont auch Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP). Laut Rücker
„könnten wir baulich im Mai 2010 beginnen“. Konkret sollen die Straßenbahnen
den Bahnhofsgürtel in Zukunft unterirdisch queren und eine Haltestelle in
Tieflage am Bahnhofsvorplatz errichtet werden. Neue Platz-Überdachungen
sorgen für „trockenes“ Umsteigen von Zug auf Tram.
Derzeit sind täglich rund 30.000 Personen und 500 Züge am Grazer Hauptbahnhof unterwegs. Durch die neue S-Bahn und den Bau der Koralmbahn wird ein Zuwachs von 10.000 Fahrgästen und 500 Zügen täglich erwartet. „Graz soll zu einem Knotenpunkt europäischen Formats werden“, wünscht sich Landeshauptmann Franz Voves (SPÖ). Die Weichen dafür sind gestellt.