Vier Monate nach Stiwoll kam es zum nächsten blutigen Amoklauf in der Steiermark.
Ersten Informationen zufolge kam es am Samstagnachmittag auf dem Bauernhof von Aloisia S. (75) in Dollrath in St. Stefan im Rosental zu einer Familientragödie mit mehreren Toten. Die Pensionistin lebt dort mit ihrem Lebensgefährten Karl Sch., der derzeit auf Reha in einem Spital ist und daher dem Blutbad entkommen sein dürfte, und ihren beiden erwachsenen Söhnen Gerhard und Franz aus einer früheren Ehe. Außerdem war eine der beiden Schwestern, Christa S., aus St. Stefan zu Besuch.
Mutter (75) zuerst für tot erklärt, dann Dementi
Wie die Polizei gegenüber ÖSTERREICH bestätigt, sind in einem Einfamilienhaus zwei Todesopfer und eine lebensgefährlich verletzte Person aufgefunden worden. Bei den Toten handelt es sich um Franz S. und seine Schwester Christa. Die Mutter Aloisia erlag im Krankenhaus ihren schlimmen Verletzungen, hieß es zunächst. In den Abendstunden dementierte die Polizei ihre eigene Meldung: Die Frau liege schwer verletzt im Spital.
ACHTUNG/EILMELDUNG: Entgegen der letzten Meldungen ist die im Krankenhaus untergebrachte weibliche Person nicht verstorben. Die Zahl der tödlich verletzten Personen beläuft sich damit auf zwei Personen. Der Tatverdächtige nahm sich ebenfalls das Leben. #Polizeinsatz- St. Stefan
— Polizei Steiermark (@PolizeiStmk) 24. Februar 2018
Gemetzel wurde mit einem Küchenbeil angerichtet
Der mutmaßliche Täter ist Gerhard S., der von einer Verwandten in Dollrath als hochintelligent und studiert, aber als extrem schwierig beschrieben wird. Der Täter, der schon mehrfach seine Familie attackiert haben soll, richtete möglicherweise wegen eines Erbstreits das Blutbad mit einem Küchenbeil an.
„Wir haben leider längst befürchtet, dass da mal was passieren wird. Wenn er seine Medikamente nicht genommen hat, wurde es sehr, sehr schwierig. Und er hat sie oft nicht eingenommen.“ Auch soll er mehrmals in psychiatrischer Behandlung gewesen sein.
Täter erhängte sich
Anfangs hieß es, dass der 52-Jährige mit einer Jagdwaffe auf der Flucht sei. Schließlich wurde er aber in einer Scheune beim Haus gefunden – der Amokläufer hatte sich selbst gerichtet und an einem Strick aufgehängt. Entdeckt wurde die ganze Tragödie von einem Neffen des Täters, der seinen Onkel an diesem verschneiten, eisigen Tag abholen und mit ihm shoppen gehen wollte. Dabei stieß er auf die Toten.(kor, kuc)
© Ullrich
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© APA/ERWIN SCHERIAU
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