Jetzt stehen sie vor Gericht. Die fünf Angeklagten zeigen sich geständig.
Pistolen, Revolver, Gaspistolen, Maschinengewehr und -pistole, jede Menge Munition: Es gab kaum Schusswaffen, die jene fünf Steirer, die sich am Mittwoch in Graz vor Gericht verantworten mussten, nicht besessen hatten. Als einer von ihnen einem verdeckten Ermittler eine Maschinenpistole verkaufen wollten, flog die Partie auf. Vor Gericht zeigten sie sich über weite Strecken geständig.
Angeklagt waren ein Vater (44) und sein Sohn (16) sowie drei Bekannte der beiden im Alter von 38 bis 52 Jahren. Rund 35 Waffen sowie Patronen und auch Flak-Munition sollen die Männer besessen und teilweise auch weiterverkauft haben. "Das Ganze ist von der Menge her unspektakulär. Es ist keine Rede von einer Organisation, das sind keine rechtsextremen Waffenschieber", betonte Verteidiger Gerald Ruhri gleich zu Beginn der Verhandlung.
"Warum sammeln Sie Waffen?", wollte Richterin Gudrun Schmitt von einem der Beschuldigten wissen. "Ich sammle alles, vom Bügeleisen bis zum Mountainbike", kam die Antwort. "Das Bügeleisen interessiert mich nicht", stellte die Richterin klar. "Die Waffen gefallen mir", meinte schließlich der Angeklagte.
Beim gelegentlichen Verkauf will der 42-Jährige nicht wirklich etwas verdient haben. Als ein Kunde von ihm ein Gewehr kaufte "habe ich ihm noch Winterreifen, einen Satz Felgen und zwei kaputte Revolver dazu gegeben", erklärte er. Der Steirer hatte auch mit einem Metalldetektor im Wald nach vergrabenen Waffen gesucht. "Ich habe nichts zu verheimlichen", gab er sich offen. "Ja, weil wir alles gefunden haben", relativierte Staatsanwalt Hansjörg Bacher trocken.
Dass einer der Angeklagten schließlich einem verdeckten Ermittler eine Maschinenpistole verkaufen wollte, wurde der gesamten Gruppe zum Verhängnis. "Ich hab' mir nichts gedacht dabei", meinte der verhinderte Verkäufer vor Gericht ganz harmlos. Ein Urteil wurde für den Nachmittag erwartet.