Der Steirer hat mindestens 24.000 Euro nicht an die Gläubiger weitergegeben.
Ein obersteirischer Gerichtsvollzieher ist am Dienstag wegen des Verdachts des Amtsmissbrauchs verhaftet worden. Der 48-Jährige soll mindestens 24.000 Euro an Exekutionsgeldern in die eigene Tasche gesteckt haben. Während der Ermittlungen soll der Verdächtige außerdem zwei Geschädigte zu einer falschen Beweisaussage angestiftet haben.
Fünf Geschädigte
Ins Rollen gekommen war der Fall im
Dezember des Vorjahres, nachdem ein geschädigter Gläubiger Anzeige erstattet
hatte. Die Außenstelle Niklasdorf des Landeskriminalamts Steiermark nahm die
Ermittlungen gegen den Gerichtsvollzieher auf. Wie sich herausstellte, hatte
der Mann vermutlich schon seit sechs Jahren Gelder von Personen, die er im
Zuge eines Exekutionsverfahrens kassiert hatte, nicht an die Gläubiger
übermittelt, sondern selbst behalten.
Bisher konnte die Polizei fünf Geschädigte mit einer Schadenssumme von insgesamt 24.000 Euro eruieren. Weitere Fälle sind nicht ausgeschlossen. Zwei der ums Geld gebrachten Gläubiger hat der Obersteirer zudem vergeblich zu einer falschen Beweisaussage angestiftet. Am Dienstag wurde der 48-Jährige nach einem Haftantrag der Korruptionsstaatsanwaltschaft Wien festgenommen und in die Justizanstalt Josefstadt gebracht. Der Verdächtige war nur in einem Fall geständig. Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen, da noch weitere Exekutionen geprüft und mögliche Geschädigte befragt werden müssen.