Eine 84-jährige Grazerin ist bei einem Brand in ihrem Zimmer in einem Seniorenwohnhaus ums Leben gekommen.
Eine Nachttischlampe war umgefallen und hatte die Bettwäsche entzündet. Während die Frau an einer Rauchgasvergiftung erstickte, gingen die Flammen mangels Sauerstoff wieder von selber aus. Erst in den Morgenstunden entdeckte eine Mitarbeiterin des Wohnhauses die Leiche.
Betreutes Wohnen
Die Pensionistin lebte in dem privaten
Seniorenwohnhaus, in dem sogenanntes betreutes Wohnen angeboten wird. Es
gebe laut Polizei keine Rund-um-die-Uhr-Versorgung, sondern nur zu
bestimmten Zeiten und auf Anforderung, wie im Krankenhaus. Deshalb wurde die
Tote auch erst in den Morgenstunden von der Mitarbeiterin, die das Frühstück
bringen wollte, gefunden. Auch Brandalarm sei keiner ausgelöst worden, weil
in dem Haus keine automatische Brandmeldeeinrichtung installiert ist. "Es
wurden alle Vorschriften eingehalten," so das LKA.
"Verkettung unglücklicher Zufälle"
Am Tod der
84-Jährigen habe jedenfalls keiner Schuld, es sei "eine Verkettung
unglücklicher Zufälle" gewesen, die das Leben der Frau kosteten, erklärte
die Polizei. Trotzdem würden noch Erhebungen geführt, um den Fall lückenlos
zu klären.
Kein Brandmelder installiert
Wie Gerald Wonner von der Grazer
Berufsfeuerwehr und Feuerpolizei erklärte, unterläge ein derartiges Gebäude
den normalen Bau- und Ausstattungsvorschriften eines Wohnhauses. In diesen
seien - im Gegensatz etwa zu Seniorenwohn- oder Pflegeheimen - keine
automatischen Brandmeldeeinrichtungen mit direkter Alarmverbindung zur
Feuerwehr vorgesehen. Zwar gehe man in Graz dazu über, in Neubauten
Heimrauchmelder vorzuschreiben, Vollschutzanlagen seien aber laut
Gesetzeslage nicht verpflichtend. "Wäre im konkreten Fall eine
Vollschutzanlage vorhanden gewesen, hätte sich die Lage sicher verbessert -
ob die Frau überlebt hätte, ist damit aber nicht gesagt", so die
Einschätzung des Experten.