Nach der sensationellen Rettung eines sechs Tage vermissten Wanderers aus Litauen sprach ÖSTERREICH mit seinen Freundinnen.
„Seine Geschichte ist einfach unglaublich“, sagt auch der behandelnde Arzt von Povilas Charzevskis. Wie berichtet, lag der 22-Jährige mit gebrochenen Beinen 122 Stunden bei einem Wildbach in einer Schlucht im obersteirischen Gesäuse. Sechs Tage lang hatte er nichts zu essen, überlebte nur dank dem eiskalten Wasser – und seinem eisernen Lebenswillen.
„Er hat nur immer gewusst, dass man ihn finden wird, dass man seine Rufe hören wird“, erzählt seine Begleiterin Simona. Sie war zusammen mit zwei weiteren Freundinnen aus Litauen, Rasa und Justas, in den steirischen Bergen zum Campen in Gstatterboden, als der Vierte im Bunde, Povilas, von einer Erkundungstour nicht zurückkehrte.
Intensivstation
Jetzt, nach der wundersamen Rettung des
Litauers, der aussieht wie Jesus, weichen die beiden Mädchen Rasa und Simona
nicht mehr von der Seite ihres besten Freundes.
Operation
ÖSTERREICH konnte mit den beiden über die
Gegensprechanlage der Intensivstation am LKH Amstetten sprechen. „Wir haben
in den ganzen sechs Tagen nie die Hoffnung aufgegeben, dass wir ihn lebend
wiedersehen“, sagt Simona in Englisch. Am Montag konnten sie ihren besten
Freund dann wieder in die Arme schließen. „We are the happiest women in the
world..“ Jetzt lesen sie Povila jeden Wunsch von den Augen ab, sogar zur
Mittagszeit verließen sie nicht sein Quartier und blieben bei ihm. Sie
herzten und fütterten Povilas, der frisch an beiden Beinen operiert worden
war. „Er ist wohl auf und macht schon wieder seine Scherze.“
Wunder
Povilas wird noch mehrere Tage auf der Intensivstation
liegen, bevor er auf ein normales Zimmer verlegt werden kann. „Sein Zustand
ist aber stabil und die Genesung schreitet überraschend schnell voran“, so
sein Arzt. „Irgendwie ist das Ganze ein einziges großes Wunder.“