Eine Oststeirerin hat am Dienstag per Post eine Briefbombenattrappe erhalten. Die Bombe war aber nicht scharf.
Obwohl alle Komponenten einer Briefbombe vorhanden waren, sei die Vorrichtung nicht zündfähig gewesen. Es bestand demnach keine Verletzungsgefahr, hieß es am Mittwoch von der Polizei. Der in Wien aufgegebene Brief werde als "Drohmittel" eingestuft.
Ähnlichkeit mit Bomben von Franz Fuchs
Die Frau aus
Gniebing-Weißenbach (Bezirk Feldbach) nahm den an sie adressierten
vermeintlichen Werbebrief gegen 14.00 Uhr aus ihrem Briefkasten. Auf dem 23
mal zehn Zentimeter großen Kuvert war ein 1.000-Schilling-Schein abgedruckt.
Die Oststeirerin öffnete den Brief rund eine Stunde später, entdeckte den
scheinbaren Sprengstoffsatz und verständigte sofort die Polizeiinspektion
Feldbach. Ein sprengstoffkundiger Polizist und ein Beamter des
Entminungsdienstes stellten nach einer Untersuchung fest, dass es sich um
eine Attrappe handelt.
Nach Auskunft des steirischen Landeskriminalamts ähnelt die Postsendung den Sprengsätzen der sogenannten "Serie 4" von "Briefbomber" Franz Fuchs: Die Elemente - zwei Knopfzellen, eine Elektronikplatine, ein photoelektronischer Bauteil (Led), ein Röhrchen mit einer brennbaren Substanz und die Verkabelung - befanden sich in einer Alu-Ummantelung. Die "Bombe" war zwar nicht funktionstüchtig, übe aber "auf Laien bedrohliche Wirkung" aus, so ein Ermittler.
Rätsel über Motiv
Ein politisches Motiv kann so gut
wie ausgeschlossen werden. Die Frau ist österreichische Staatsbürgerin und
engagiert sich in keiner politischen Partei oder Nichtregierungsorganisation
(NGO). Es gebe derzeit keinen konkreten Verdacht, so das Landeskriminalamt.